Gehe verliert Geschäftsführer Patrick Hollstein, 18.12.2014 14:32 Uhr
Gehe verliert seinen Geschäftsführer für den Bereich Marketing und Vertrieb: Petrik Dauer hat den Stuttgarter Großhändler mit sofortiger Wirkung verlassen – nach nur einem Jahr. Er hatte die Position im Oktober 2013 von Gehe-Chef André Blümel übernommen, der den Bereich vorübergehend geleitet hatte. Über die Hintergründe ist bislang nichts bekannt.
Dauer war von Novartis zu Gehe gewechselt; in München hatte er den Vertrieb der OTC-Marken wie Fenistil, Voltaren, Lamisil oder Nicotinell verantwortet. Zuvor war er unter anderem Geschäftsführer bei Sunstar und beim Konsumgüterkonzern Kimberly-Clark beschäftigt.
Bis Ende 2012 hatte in der Gehe-Geschäftsführung Jan-Detlef Wohlert den Bereich Marketing und Vertrieb verantwortet. Dann war Wohlert im Rahmen einer Umstruktierung zum Direktor degradiert worden; wenige Monate später verließ er das Unternehmen. Seit September ist er in selber Funktion bei Alliance Healthcare.
Neben Blümel sind in der Geschäftsführung des Stuttgarter Großhändlers Rainer Baumgärtner (Finanzen & IT), Dr. Peter Schreiner (Procurement) und Klaus Völker (Organisation & Logistik) vertreten.
Warum Dauer so plötzlich seinen Hut nehmen musste, ist nicht bekannt. Zu Personalangelegenheiten äußere man sich nicht, so eine Gehe-Sprecherin. Der Erfolg von Vertriebschefs lässt sich relativ leicht an den Zahlen messen; außerdem gab es zuletzt Turbulenzen um das Apothekenkonzept Lloyds, das wenige Monate nach dem Start auf Wunsch der Apotheker in „Gesund leben“ umbenannt wurde.
In Stuttgart steht die Ertragslage unter besonderer Beobachtung, weil der neue Chef des Mutterkonzerns Celesio, Marc Owen, für die Übernahme durch McKesson mit verantwortlich war und jetzt wohl in den USA die Milliardeninvestition rechtfertigen muss.
Mit einem Marktanteil von 16 Prozent ist Gehe hinter Phoenix (28 Prozent) und der Noweda (18 Prozent) die Nummer 3 im Markt. Dahinter folgen die Sanacorp mit 15 Prozent und Alliance mit rund 13 Prozent. Pharma Privat hält knapp 10 Prozent, der Newcomer AEP spielt diesbezüglich noch keine allzu große Rolle.