Großhändler

Gehe rettet sich auf schwarze Null

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Stuttgart -

Gehe hat im vergangenen Jahr rund 4,2 Milliarden Euro umgesetzt, ein Plus von 4 Prozent. Insgesamt ist der Markt aber um 7 Prozent gewachsen. Immerhin:  Gehe kommt aktuell wieder auf 16,1 Prozent - sehr zufriedenstellend, wie Celesio-Chefin Dr. Marion Helmes findet. Marktführer ist weiterhin Phoenix vor der Noweda. Bewegung gibt es auf Platz 4: Die Sanacorp hat laut Helmes Alliance überholt. Beide Großhändler hätten aber Marktanteile verloren.

Gehe hat im vergangenen Jahr eine schwarze Null erwirtschaftet. Geld verdient laut Helmes aber niemand, Profiteure der irrationalen Rabattschlacht seien alleine die Apotheken. Allerdings steige auch deren Abhängigkeit von den hohen Rabatten.

Eigentlich hatte man bei Gehe für 2013 einen Vorsteuergewinn von 70 Millionen Euro angepeilt – nach 60 Millionen Euro im Vorjahr. Doch schon nach den ersten sechs Monaten stand nur ein Plus von 5 Millionen Euro in den Büchern – das auch im zweiten Halbjahr nicht aufgeholt werden konnte.

Helmes erwartet im Laufe des Jahres ein Ende des „irrationalen und völlig unsinnigen Rabattwettbewerbs“. Bislang lasse sich aber nicht feststellen, dass ein Anbieter zurückrudere.

Deutschland erlebe einen Rabattwettbewerb, den es so noch nicht gegeben habe, so Helmes. „Das gilt auch in Bezug auf seine Dauer: Seit mehr als einem Jahr haben wir mit dieser speziellen Situation zu kämpfen.“ Die überhöhten Nachlässe schwächten die wirtschaftliche Leistungskraft des Großhandels. Auch Gehe habe sich auf die hohen Rabatte einlassen müssen.

In Deutschland sind laut Helmes derzeit weder Arbeitsplätze noch Standorte in Gefahr. Auch Abschreibungen habe es noch nicht gegeben. „Ich sehe dafür auch keine Veranlassung.“ Sollte der Rabattwettbewerb weiter anhalten, müssten aber irgendwann Serviceangebote in Frage gestellt werden, so Helmes.

Wann ihre Geduld zu Ende sein wird, wollte sie nicht sagen: „Dank der Finanzkraft des neuen Investors“ fühle sie sich „deutlich entspannter“.

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