Die Stada hat sich den bisherigen OTC-Geschäftsführer von Merck geangelt: Dr. Ralph Grobecker wird nach einem Bericht von PHARMA ADHOC in Zukunft in Bad Vilbel Marken wie Grippostad, Ladival und Eunova verantworten.
Bei Merck hatte Grobecker Anfang März seinen Ausstieg bekannt gegeben. Seit Mai 2012 hatte er in Darmstadt das OTC-Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz geleitet. 2006 war er zunächst in der Contolling-Abteilung bei Merck eingestiegen, 2010 hatte er die Leitung des Finanzbereichs übernommen. Zuvor hatte er unter anderem für McKinsey und das Hilfsmittel-Portal Otop gearbeitet.
Zu Grobeckers Portfolio gehören künftig nicht nur die Marken Grippostad, Ladival, Magnetrans, Mobilat, Curazink, Hoggar und Kamistad. Auch Eunova, Swyzz Sun sowie die Phytopharmaka Silymarin, Sabal Uno, Uzara, Ginkgo, Cimicifuga, Venentabletten und Agnus Castus, die bislang unter dem Dach von Stadavita vermarktet wurden, fallen in seinen Bereich. Beide Vertriebsgesellschaften werden zusammengelegt.
Bei der OTC-Sparte von Stada arbeiteten zuletzt 68 Mitarbeiter, bei Stadavita 44. Der Posten des OTC-Chefs war vakant, seit Adil Kachout das Unternehmen Mitte vergangenen Jahres verlassen musste. Zuvor hatte Konzernchef Hartmut Retzlaff das Handtuch geworfen, sein Sohn Steffen Retzlaff verlor seinen Posten als Geschäftsführer bei Stadavita.
Seit dem Wechsel hat bei Stada die zweite Reihe die Nase vorn: Als Geschäftsführer für beide Firmen fungiert Oliver Twelsiek, beim Mutterkonzern ist er als Leiter des Bereichs Controlling für das gesamte Deutschlandgeschäft zuständig. Im OTC-Bereich haben operativ Vertriebsleiter Sascha Dyckerhoff und Wolfram Gollin, Leiter Produktmanagement, den Hut auf. Bei Stadavita wiederum ist Andreas Kehm seit zwei Jahren als Leiter Vertriebssteuerung für den Außendienst zuständig. Marketingleiterin ist Kerstin Hempe.
Der neue Vorstandsvorsitzende Matthias Wiedenfels hatte bereits im vergangenen Jahr verschiedene strukturelle Veränderungen angestoßen. Er will die Vertriebs- und Marketingaktivitäten straffen, Verwaltungskosten reduzieren und die Profitabilität steigern. Der noch relativ junge Bereich Stada Aesthetics wurde bereits wieder aufgegeben. Für dieses Jahr kündigte er mindestens 35 neue Generika und fünf neue Markenprodukte in Deutschland an. Langfristig sollen Markenprodukte den Großteil am Umsatz ausmachen. Das derzeitige Verhältnis von 40 Prozent Marken gegenüber 60 Prozent Generika soll sich langfristig umkehren. Stada befindet sich gerade in der Übernahme. Das Konsortium aus Bain und Cinvent will 5,3 Milliarden Euro bieten.
Grobeckers Nachfolger bei Merck ist Jochen Schlindwein, der zuletzt als Verantwortlicher für Zentralamerika in Mexiko tätig war. In seiner neuen Funktion wird er nicht nur das Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) betreuen, sondern auch Osteuropa. Neuer Vertriebsleiter für den deutschsprachigen Raum ist Werner Nuxoll, der von Johnson & Johnson kommt.
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