Beim Corona-Impfstoff hängt Sanofi hinterher, doch mit Grippeimpfstoff macht der französische Pharmakonzern ein hervorragendes Geschäft. Wie schon im vergangenen Jahr ließen die Umstellung auf die quadrivalente Vakzine und den Hochdosis-Impfstoff die Kasse klingeln, die auch hierzulande als Teil der nationalen Reserve schon verfügbar war und im Herbst weite Teile des Marktes belegen wird. Stark rückläufig ist jedoch das OTC-Geschäft mit Erkältungsprodukten.
Um 38 Prozent legten die Umsätze mit Grippeimpfstoff im vergangenen Jahr zu, auf insgesamt 2,5 Milliarden Euro. Die Zahl der ausgelieferten Dosen wuchs um 20 Prozent auf mehr als 250 Millionen. In Europa verdoppelte sich der Umsatz nahezu auf 441 Millionen Euro. Auch im ersten Quartal wuchs die Nachfrage um 24 Prozent auf 77 Millionen Euro – Hintergrund sind Lieferungen für Länder der südlichen Hemisphäre. Das Wachstum dürfte in diesem Jahr sogar noch zunehmen: Denn Sanofi liefert exklusiv den hochdosierten Grippeimpfstoff, der von der Ständigen Impfkomission (Stiko) für alle Menschen über 60 Jahren empfohlen wird.
Insgesamt erlöste Sanofi im ersten Quartal knapp 8,6 Milliarden Euro, dies war im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Minus von 4,3 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen kam Sanofi auf einen Zuwachs von 2,4 Prozent. Im Vorjahr hatte Sanofi von Lageraufstockungen der Kunden profitiert; aktuell drückt die Pandemie die Umsätze. Dank Dupixent wuchs der Pharmabereich um 15 Prozent, während die Sparte Allgemeinmedizin mit älteren Produkten um knapp 4Prozent rückläufig war. Am stärksten war der Einbruch mit 7 Prozent im OTC-Bereich, hier fehlten alleine bei Erkältungsprodukten knapp 70 Prozent im Vergeich zum Vorjahr. Unter dem Strich ging der Gewinn um 7 Prozent auf knapp 1,57 Milliarden Euro zurück. Hier drückten auch Kosten für den Umbau.
Der Vorstand um Konzernchef Paul Hudson bestätigte die Jahresziele, die beim bereinigten Ergebnis je Aktie (EPS) einen Zuwachs im hohen einstelligen Bereich zu konstanten Währungen vorsehen. Im ersten Quartal war diese Kennziffer währungsbereinigt um 15 Prozent angezogen, Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet.
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