Bayer hofft nach langem Hin und Her eine Lösung für den Umgang mit künftigen US-Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat gefunden zu haben. Es sei eine entsprechende formelle Einigung mit den Klägeranwälten erreicht worden, die auch eine Zusage von bis zu 2 Milliarden US-Dollar beinhalte, teilte der Pharma- und Agrarchemiekonzern am Mittwochabend in Leverkusen mit.
Das Geld dafür hatte Bayer schon letztes Jahr auf die Seite gelegt. Die Klägeranwälte reichten nun einen Antrag auf vorläufige Genehmigung beim zuständigen Bundesrichter Vince Chhabria ein, hieß es weiter. Bei ihm sind zahlreichen Verfahren gebündelt. Anleger reagierten positiv. Der Kurs der Bayer-Aktie legte im späten Frankfurter Geschäft in einer ersten Reaktion um gut zwei Prozent zu.
Bayer hatte eigentlich schon vergangenen Sommer einen groß angelegten Vergleich in der Causa Glyphosat angekündigt. Chhabria hatte sich aber am Umgang mit möglichen künftigen Fällen gestört. Bayer musste daher nachverhandeln. Sollte der Richter den neuen Vorschlägen der Streitparteien zustimmen, wäre das wichtig für das Zustandekommen des gesamten Vergleichspakets. Das würde den Konzern damit dann rund 11,6 Milliarden Dollar (fast 10 Milliarden Euro) kosten, inklusive der bis zu 9,6 Milliarden Dollar für bestehende Klagen.
Elemente der Einigung sind den Angaben zufolge ein Fonds, aus dem in Frage kommende künftige Kläger zunächst in den kommenden vier Jahren Kompensationszahlungen erhalten sollen, sowie ein wissenschaftliches Beratungsgremium, dessen Erkenntnisse zwar nicht rechtlich bindend wären, in künftige Gerichtsverfahren mit Klägern dieser Gruppe aber als Beweismittel einfließen können, sowie ein umfassendes Programm zur Bekanntmachung des Vergleichs gegenüber künftigen Klägern. Die Einigung umfasst auch Programme zu Forschung und Diagnosemöglichkeiten, die bereits Teil der ursprünglichen Vereinbarung waren.
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