GlaxoSmithKline: OTC-Sparte soll an die Börse dpa/APOTHEKE ADHOC, 23.06.2021 15:02 Uhr
GlaxoSmithKline (GSK) will seine Sparte Consumer Health im kommenden Jahr an die Börse bringen. Laut dem Leiter der Sparte, Brian McNamara, wäre es der erste reine OTC-Hersteller am Kapitalmarkt.
Bereits 2019 hatte GSK hierfür sein OTC-Geschäft mit dem des US-Konzerns Pfizer gebündelt; zuvor hatte GSK bereits die Sparte von Novartis gegen andere Geschäftsbereiche eingetauscht. Geplant ist nun, mindestens 80 Prozent des GSK-Anteils an dem Unternehmen abzuspalten. Der Konzern soll dann an der Londoner Börse gelistet werden, sowie über amerikanische Hinterlegungsscheine (ADR) in den USA. Den Plänen müssen aber noch die Aktionäre zustimmen.
GSK gehört weltweit zu den führenden OTC-Herstellern. Zu den bekanntesten Marken hierzulande gehören Voltaren, Vitasprint und Chlorhexamed. Auch im Mass Market ist der Konzern aktiv und insbesondere im Bereich der Mundhygiene mit Marken wie Sensodyne, Dr. Best, Odol Med 3 und Parodontax Marktführer. Mehrere kleinere Marken wurden zuletzt verkauft, unter anderem Cetebe und Lemocin an Stada sowie Baldriparan und Spalt an PharmaSGP.
Nach der Aufspaltung will GSK mittelfristig sein Wachstumstempo beschleunigen und auch deutlich profitabler werden. Das Unternehmen, das sich künftig auf Impfstoffe und Spezialtherapeutika konzentrieren will, peilt im Schnitt zwischen 2021 und 2026 eine währungsbereingte Umsatzsteigerung um jährlich mehr als 5 Prozent an, wie GSK am Mittwoch anlässlich eines Investorentags mitteilte. Bis 2031 sollen die Erlöse dann zu konstanten Wechselkursen auf mehr als 33 Milliarden britische Pfund (rund 38,5 Milliarden Euro) steigen.
Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatte der Konzern inklusive des vor der Abspaltung stehenden Geschäfts mit verschreibungsfreien Medikamenten seinen Umsatz um lediglich 3 Prozent auf rund 34 Milliarden Pfund ankurbeln können. Der bereinigte operative Gewinn der „neuen GSK“ soll in den fünf Jahren bis 2026 währungsbereinigt um mehr als 10 Prozent wachsen, nachdem das Unternehmen bei dieser Kennziffer im vergangenen Jahr einen Zuwachs von lediglich 2 Prozent vorweisen konnte.