Impfstoffproduktion

Glaxo hat wegen Pandemrix Lieferprobleme

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Die Impfung gegen die Schweinegrippe wird von Kritikern gerne als Umsatzspritze für die Pharmaindustrie gesehen. Doch zumindest den Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK), Hauptlieferant für Deutschland, scheint die Impfstoff-Produktion in eine schwierige Lage gebracht zu haben: Weil die Kapazitäten für den Pandemie-Impfstoff Pandemrix übermäßig ausgelastet wurden, gibt es bei zahlreichen anderen GSK-Impfstoffen derzeit Lieferschwierigkeiten.

Betroffen sind neben dem Varizellen-Impfstoff Varilrix auch die Dreifachimpfstoffe Boostrix und Infanrix (Diphtherie, Tetanus, Pertussis), die Vierfachkombi Priorix (Masern, Mumps, Röteln, Varizellen), die Fünffachkombi Infanrix IPV+HIB (Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ b) sowie der Sechsfachimpfstoff Infanrix hexa (Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Hepatitis B, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b).

GSK hat in den vergangenen Tagen Apotheker und Kinderärzte über die Lage informiert. „Uns ist bewusst, dass diese Lieferengpässe für Sie zu Unannehmlichkeiten führen können“, heißt es in dem Schreiben. Als weiterer Grund wird neben der Pandremix-Produktion die Prozessumstellung der Sicherheits- und Qualitätskontrollen genannt. Wann die Impfstoffe voraussichtlich wieder lieferbar sein werden, können Ärzte und Apotheker auf der Homepage des Konzerns nachsehen.

Den Angaben zufolge sollen die meisten Impfstoffe spätestens bis Ende Februar wieder zur Verfügung stehen. Mehrdosenpackungen von Varilrix und Priorix sollen im März wieder lieferfähig sein. Die 10er- beziehungsweise 50er-Packung Infanrix IPV+HIB stellt GSK für April in Aussicht. Auch die 20er-Packung Infanrix hexa soll erst im zweiten Quartal ausgeliefert werden.

In den Arztpraxen scheint die Versorgung aktuell noch gewährleistet zu sein: „Bei uns sind noch keine Hilferufe von Ärzten eingegangen“, sagte eine Sprecherin des für die Impfstofffreigabe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) gegenüber APOTHEKE ADHOC. Sie könne allerdings bestätigen, dass derzeit keine Chargen der betroffenen Impfstoffe beim PEI zur Freigabe eingereicht werden. Allerdings gebe es für die Vierfach- und Fünffachkombinationen Alternativen von anderen Impfstoffherstellern, so die PEI-Sprecherin. Lediglich den Sechsfachimpfstoff biete keine andere Firma an.

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