Gesundheitswirtschaft

Gesundheitspolitiker bei Celesio in Brasilien

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat in der vergangenen Woche auf Einladung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) in Brasilien die Celesio-Tochter Oncoprod besucht. Mit dabei waren auch die Gesundheitspolitiker Dr. Rolf Koschorrek (CDU) und Lars Lindemann (FDP). Der deutschen Delegation wurde beim Spezialgroßhändler erklärt, wie der Pharmagroßhandel im flächenmäßig fünftgrößten Land der Welt funktioniert.

Koschorrek hat die Tour durch das Unternehmen nach eigenem Bekunden gefallen. Für Brasilien sei die Versorgung über die Kliniken ein gutes Konzept: In dem südamerikanischen Land erhalten Patienten spezielle Medikamente wie Krebsmittel nicht in Apotheken, sondern fast ausschließlich in Krankenhäusern oder Fachkliniken. Die Verträge werden direkt mit den Krankenversicherungen geschlossen.

Das System sei jedoch nicht auf den heimischen Markt übertragbar, da auch das brasilianische Apothekenwesen nicht mit dem in Deutschland vergleichbar sei, so Koschorrek: „Aus deutscher Sicht macht das keinen Sinn, da wir eine gute Arzneimittelverteilung haben.“

Bei der Besichtigung des Großhändlers war auch Celesio-Vorstand Stephan Borchert vor Ort. Seit 2011 hält der Stuttgarter Konzern die Mehrheit an Oncoprod. Der Großhändler beliefert landesweit Kliniken, staatliche Gesundheitseinrichtungen und Arztpraxen mit speziellen Arzneimitteln.

Die deutsche Delegation legte auch einen Zwischenstopp beim Medizintechnikhersteller B. Braun ein. Die Politiker begutachteten die Produktionsanlagen in Rio de Janeiro. „Das ist ein super Unternehmen, mit deutschem Industriestandard vom Feinsten“, so Koschorrek.

Während der Auslandsreise wurde dem Bundesgesundheitsministerium zufolge eine engere Kooperation beider Länder in der Gesundheitspolitik vereinbart. Ein Abkommen zwischen deutschen und brasilianischen Behörden soll das Zulassungsverfahren für Arzneimittel künftig vereinfachen. Dadurch sollten Synergieeffekte entstehen und sich die Märkte schneller für neue Arzneimittel öffnen.

Auf dem Programm stand auch ein Besuch der Fachmesse für Krankenhausausrüstung und -bedarf „Hospitalar“. Zudem wurde das Forschungsinstitut Fiocruz für Impfstoffe und Tropenkrankheiten in Rio de Janeiro besucht.

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