Großhandel

Gesine stellt Lieferungen ein

, Uhr aktualisiert am 10.09.2012 14:23 Uhr
Berlin -

Der Gesine Großhandel muss die Belieferung der Apotheken vorerst einstellen. Weil bislang trotz „intensiver Gespräche mit Fremd- und Eigenkapitalgebern“ kein weiterer Investor gefunden werden konnte, soll die Genossenschaft im Rahmen eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung weitergeführt werden. Vorstand Dr. Andreas Kesselhut und Aufsichtsratschefin Susanne Lorra hoffen, der Firma so Luft für die notwendige Restrukturierung zu schaffen und die Genossenschaftsanteile sichern zu können.

 

Laut Gesine ist aufgrund von Indiskretionen das „abschlussreife Projekt mit der Firma '7b'“ in der damals verabredeten Form nicht zustande gekommen. Die Gespräche mit Interessenten seien ansonsten „sehr konkret und zielorientiert“ gewesen. Die Prüfprozesse der potenziellen Kapitalgeber seien aber noch nicht abgeschlossen. Gesine kämpft nach eigenen Angaben mit einem „weiterhin stagnierenden Warenlager“ – kann also offenbar keine Ware mehr kaufen.

Ein hoheitlicher Sachwalter soll nun die Führung übernehmen. Auf diese Weise sollen der ungestörte Fortgang der Gespräche mit Kapitalgebern ermöglicht, die operative Funktionsfähigkeit des Unternehmens sowie die Unternehmensstruktur erhalten und die Genossenschaftsanteile gesichert werden.

Bei einer Genossenschaftsversammlung sollen die Mitglieder weitere Informationen erhalten. Erst im Mai hatte die Firma bei einer ähnlichen Veranstaltung über die angespannte Finanzlage informiert. Weil sowohl der Einstieg eines Investors als auch die Ausgabe neuer Kredite und die Implementierung des Factoring-Programms laut Vorstand Vorlauf brauchten, war die Liquidität unter Druck.

Beim Großhandel haben 214 Genossen Anteile im Wert von je 25.000 Euro gezeichnet, rund 180 Apotheken werden beliefert. Mit Krediten soll das Startkapital bei insgesamt rund 14 Millionen Euro gelegen haben. Insidern zufolge wären aber 18 bis 20 Millionen Euro nötig gewesen.

 

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