Bei dem von der Insolvenz bedrohten Großhandel Gesine gibt es noch keine Lösung. Eigentlich sollten die Genossen am kommenden Montag über den aktuellen Stand informiert werden. Doch die Generalversammlung wurde von der Gesine-Spitze wieder abgesagt. Es gebe noch nichts Endgültiges zu berichten, hieß es zur Begründung.
Gesine hatte Anfang September ein Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung gestartet. Innerhalb von drei Monaten muss ein tragfähiges Konzept entwickelt werden, ansonsten droht die Eröffnung eines offiziellen Insolvenzverfahrens. Als vorläufiger Sachwalter wurde Professor Dr. Rolf Rattunde von der Berliner Kanzlei Leonhardt bestimmt.
Gesine war in finanzielle Schieflage geraten, da offenbar nicht genug Kapital zur Befüllung des Lagers in Ludwigsfelde zur Verfügung stand. Weil darunter wiederum die Lieferfähigkeit gelitten hatte, konnte die Genossenschaft keine ausreichenden Umsätze fahren.
Aus diesem Teufelskreis sollte im Juli eigentlich das Investment der Firma „7b direkt“, einem Dienstleister für Direktbestellungen, helfen. Doch der Deal war kurzfristig wieder geplatzt. Im September hatte Gesine schließlich die Belieferung der Apotheken eingestellt. Derzeit arbeitet der Vorstand an einer Restrukturierung. Zum aktuellen Stand wollte sich aber bei Gesine niemand äußern.
APOTHEKE ADHOC Debatte