Großhandel/Kooperation

Gesine: Zwei Insolvenzverfahren eröffnet

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Berlin -

Bei Gesine wird künftig ein Insolvenzverwalter über die Geschicke entscheiden. Sowohl für den Großhandel als auch die Apothekenkooperation ist das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Das Amtsgericht Potsdam hat den Antrag auf Eigenverwaltung abgelehnt. Das Geschäft wird künftig vom Insolvenzverwalter Professor Dr. Rolf Rattunde von der Berliner Kanzlei Leonhardt geführt.

Die Entscheidung über die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens hatte sich unerwartet in die Länge gezogen. Die Berliner Kanzlei hatte dem Gericht bereits Ende November ihr Gutachten vorgelegt und eine schnelle Entscheidung erwartet. Der Richter hatte für den 6. Dezember eine Anhörung angeordnet und weitere Unterlagen verlangt.

Mit der Verfahrenseröffnung ist auch das Gehalt der Mitarbeiter gesichert, die ebenfalls auf eine Entscheidung warten mussten. Von der Insolvenz sind 60 Angestellte betroffen.

Der Kanzlei zufolge ist genügend Vermögen vorhanden, um das Verfahren bezahlen zu können. Beim Großhandel haben 214 Genossen Anteile im Wert von je 25.000 Euro gezeichnet, rund 180 Apotheken werden beliefert.

Der Gesine-Großhandel war in finanzielle Schieflage geraten, da offenbar nicht genug Kapital zur Befüllung des Lagers in Ludwigsfelde zur Verfügung stand. Weil darunter wiederum die Lieferfähigkeit gelitten hatte, konnte die Genossenschaft keine ausreichenden Umsätze fahren.

Bereits im Mai hatte der Vorstand des Großhandels die Mitglieder über die finanziellen Engpässe informiert. Hauptgläubiger sollen die Mittelbrandenburgische Sparkasse und der Pharmakonzern Novartis sein.

Auch die Kooperation Gesine.net AG wurde in die Insolvenz gezogen , da sie angeblich als Betreibergesellschaft das komplette Personal für den Großhandel gestellt hatte. Die Mehrheit der stimmberechtigten Aktien hält bei der AG die Familie um Vorstandschefin Susanne Lorra.

Im Juli sollte eigentlich die Firma „7b direkt“, einem Dienstleister für Direktbestellungen, Gesine aushelfen. Doch der Deal war kurzfristig wieder geplatzt. Im September hatte Gesine schließlich die Belieferung der Apotheken eingestellt.

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