Apothekenkooperation

Gesine-Großhandel kommt später

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Eigentlich sollten die Mitglieder der Apothekenkooperation Gesine ab August vom hauseigenen Großhandel beliefert werden. Doch daraus wird vorerst nichts: Wegen Verzögerungen bei der Finanzierung und wegen der politischen Diskussion um die Neugestaltung des Großhandelshonorars wurde der Starttermin verschoben. Ein konkretes Datum gibt es noch nicht; spätestens ab dem kommenden Jahr soll der Betrieb laufen.

In der vergangenen Woche wurden die Mitglieder in Berlin über die neuen Zeitpläne informiert. Rund 100 Apotheker haben bislang einen oder sogar mehrere Geschäftsanteile im Wert von 25.000 Euro gezeichnet, bis zum Start sollen es 180 sein. Als so genannte investierende Mitglieder haben sich außerdem Mitglieder des Managements sowie Geschäftspartner wie die Parmapharm, Torre oder das Schweriner Apothekenrechenzentrum beteiligt.

Die Einlagen der Apotheker werden laut Satzung erst abgerufen, wenn die Finanzierung komplett steht. Derzeit verhandelt die Gesine verschiedene Möglichkeiten. Auch beim Standort sind wieder mehrere Varianten im Gespräch. Vorgespräche mit Lieferanten und Logistikpartnern gibt es ebenfalls.

Vorstände der Genossenschaft sind der Berliner Apotheker Hendrik Scheer (Vorsitz) und der Gesine-Steuerberater Axel Krause-Ruthenberg. Im Beirat sind zehn Apotheker sowie Torre-Chef Thomas G. Stiegler vertreten. Betriebsleiter soll der ehemalige Chef der Anzag-Niederlassung in Berlin, Thomas Madetzki, werden. Der Chefposten im Bereich Beschaffung ist nach dem Abgang des bisherigen Einkaufsleiters Wolfgang Pradella neu zu besetzen.

Die Gesine-Apotheken sollen zunächst weiter von den bisherigen Vertrags-Großhändlern beliefert werden. Nachdem Anzag und Sanacorp Ende vergangenen Jahres ihre Geschäftsbeziehung mit Gesine unter Verweis auf die sich abzeichnende Wettbewerbssituation fristlos gekündigt hatten, war den Apothekern die Belieferung zu den vereinbarten Konditionen zugesagt worden. Auch die Gehe liefert erst einmal weiter.

Gesine-Vorstandschefin Susanne Lorra will sich trotzdem so schnell wie möglich unabhängig von den Konditionen der Lieferanten machen: „Die Notwendigkeit, über einen eigenen Einkauf die Existenz der Apotheken zu sichern, ist größer denn je.“ Als Aufsichtsratschefin der Genossenschaft ist Lorra überzeugt, dass die Apotheker trotz Aufschub nicht von der Stange gehen. Mehr als 150 Millionen Euro sollen an Umsatz über die Genossenschaft laufen; Apotheken im Stammgebiet sollen bis zu zweimal täglich, alle anderen über Nacht durch externe Logistikpartner beliefert werden.

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