Großhandel

Gesine: „Fehlerhafte Finanzplanung“

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Berlin -

Nach der Doppelpleite bei Gesine will das Management wenigstens die Kooperation durch eine Partnerschaft mit Gehe retten. Ronald Borg, zwei Monate* lang Vorstand beim Großhandel, sieht in dem neuen Konzept keinen Platz für sich und hat das insolvente Unternehmen verlassen. In einem Schreiben an die Industrie entschuldigt er sich zum Abschied für die erlittenen Verluste und nennt die Schwachstellen des Gesine-Großhandels klar beim Namen.

Borg bedankt sich für die Unterstützung. Denn die Neugründung eines Großhändlers sei ein „durchaus gewagtes Projekt“ gewesen. Viele Apotheken hätten nicht nur Anteile gezeichnet, sondern trotz überproportional hoher Defekte weiter bei Gesine bestellt. Auch die Lieferanten hätten sich enorm engagiert.

Leider sei es trotzdem nicht gelungen, das Unternehmen erfolgreich am Markt zu platzieren, schreibt Borg. Eine der Hauptursachen liegt aus seiner Sicht in der „fehlerhaften Finanzplanung mit viel zu geringen Liquiditätsreserven und einer mangelhaften Buchhaltungs-Struktur“. Dass dies zu wirtschaftlichen Verlusten bei den Partnern geführt habe, bedauere er.

Das alte Management der Kooperation Gesine hat zwischenzeitlich die Firma eigens.net gegründet und will sich wieder auf die Kernkompetenz konzentrieren: das Verhandeln von Einkaufskonditionen. Über eine Kooperationsvereinbarung mit Gehe sollen so die Mitglieder bei der Stange gehalten werden.

Allerdings ohne Borg: Da das gesamte operative Geschäft an einen strategischen Partner übergeben werde, habe er sich für den Ausstieg entschieden, schreibt der Ex-Vorstand. Noch kurz vor Weihnachten hatte er zusammen mit seinem Kollegen im Vorstand des Großhandels, Dr. Andreas Kesselhut, und den Gesine-Vorständen Susanne Lorra und Dirk Ehrich gegenüber den Mitgliedern den Neustart von Gesine angekündigt.

Borg war Anfang 2011 von der Sanacorp zu Gesine gewechselt. Für die Münchener war er zuvor rund 15 Jahre tätig gewesen.

*Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hatte es geheißen, Ronald Borg sei zwei Jahre Vorstand beim Großhandel gewesen. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

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