USA

Pradaxa-Klagen: Boehringer zahlt 470 Millionen Euro

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Berlin -

Boehringer Ingelheim hat im US-Rechtsstreit über schwere Nebenwirkungen seines Gerinnungsmittels Pradaxa (Dabigatranetexilat) einen Vergleich über 650 Millionen US-Dollar (rund 470 Millionen Euro) geschlossen. Der Vergleich umfasst alle 4000 Klagen in den USA.

Die Kläger machen das Mittel für zum Teil tödliche Blutungen verantwortlich und werfen Boehringer vor, nicht ausreichend über die Risiken informiert zu haben. Der Konzern rechnet damit, dass die Mehrheit oder sogar alle Kläger den Vergleich annehmen werden. Gegen sich verweigernde Kläger werde man sich „energisch verteidigen“, kündigte der Hesteller an.

Von dem positiven Nutzen-Risiko-Profil des Medikaments ist Boehringer weiterhin überzeugt: „Der jetzt geschlossene Vergleich ändert nichts an den Daten und Fakten zu Pradaxa und an der Bedeutung des Medikaments für Patienten“, sagte der Chefjurist des Herstellers, Andreas Neumann. „Wir stehen weiterhin entschlossen hinter Pradaxa. Wir waren und sind überzeugt, dass die Ansprüche der Kläger unbegründet sind und wir dies auch in den Prozessen hätten zeigen können.“

Dennoch wolle man einen langwierigen Rechtsstreit vermeiden, der mit vielen Unwägbarkeiten und Unsicherheiten verbunden sei, heißt es. „Kennzeichnend für US-amerikanische Produkthaftungsklagen ist, dass Rechtsanwälte durch gezielte Werbekampagnen nach Mandanten suchen“, sagte Neumann. Zudem liege die rechtliche Entscheidung über wissenschaftlich komplexe Sachverhalte in den Händen einer Jury, die aus medizinischen Laien bestehe. Das mache eine zuverlässige Vorhersage über den Ausgang einer großen Anzahl individueller Prozesse unmöglich.

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