Bargeld statt Ware

Gerichtstermin: Apotheker streitet mit Phoenix

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Berlin -

In München treffen sich demnächst ein Apotheker aus Passau und Phoenix vor Gericht. Es geht um 20.000 Euro – und um die Frage, ob der Großhändler zu viel gepfändete Beträge in bar oder in Ware zurückgeben muss.

Dr. Vlad Agotici betreibt gemeinsam mit seiner Frau zwei Apotheken in Passau und ist Kunde bei Phoenix. Im Januar 2021 kaufte er für 30.000 Euro bei Phoenix ein; allerdings konnte die Sammelrechnung nicht wie vereinbart eingezogen werden, sodass die Lastschriften platzten und der Betrag rückbelastet wurde.

Er habe damals einen kurzzeitigen Liquiditätsengpass gehabt, räumt Agotici ein. Einen Teilbetrag in Höhe von 7000 Euro konnte er dann aber doch begleichen, sodass er zunächst weiter Ware bei Phoenix beziehen durfte. Den Rest wollte er vereinbarungsgemäß nach der Abschlagszahlung überweisen.

Bei Phoenix allerdings wurde das Debitorenmanagement in den Risikomodus versetzt. Der Konzern zeigte bei der VSA die Vorausabtretung der Ansprüche aus dem Eigentumsvorbehalt an und forderte die Auszahlung der offenen Beträge aus den Abrechnungsgeldern. Am 11. März wurden außerdem die getroffenen Zahlungsvereinbarungen mit Agotici gekündigt und die offenen Forderungen fällig gestellt. Laut Apotheker ließ sich Phoenix nicht nur Geld vom Rechenzentrum überweisen, sondern holte auch noch Ware in der Apotheke ab.

Dabei schoss der Lieferant angeblich weit über das Ziel hinaus: Seinen Schilderungen zufolge waren vorübergehend Gelder und Warten in einem Gesamtwert von 100.000 Euro blockiert. Der größte Teil konnte zwar bereits zurückabgewickelt, aber über 20.000 Euro wird jetzt noch gestritten. Denn Phoenix will in diesem Wert die beschlagnahmte Ware zurückgeben, Agotici hat daran aber kein Interesse und will lieber Bares sehen. Er behauptet, dass man sich auf einen Kaufvertrag über die abgeholten Waren geeinigt habe.

Das Landgericht hat die Klage des Apothekers bereits abgewiesen, nun geht der Fall vor das Oberlandesgericht. Die ursprünglich für den morgigen Donnerstag angesetzte Verhandlung wurde kurzfristig auf den 13. Februar verschoben, Agotici will dann persönlich nach München fahren. Was sich bei diesem Termin ergeben wird, wie das Verfahren weitergeht oder ob der Senat an diesem Tag ein Urteil sprechen wird, lässt sich laut einem Gerichtssprecher derzeit nicht vorhersagen.

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