Kaum einen Monat ist es her, dass die Apotheken die kostenlosen Bürgertestungen eingestellt haben. Nun sollen sie wieder eingeführt werden. Laut dem Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) sind ausreichend Profi-Tests verfügbar. Das liege vor allem am Reservierungskontingent des Bundes, erläutert Dr. Albert Schaper, Geschäftsführer von IVC Pragen – die Liefersituation bei den Laientests sei angespannter.
Seit 11. Oktober sind Corona-Tests in Deutschland in der Regel kostenpflichtig. Das soll sich nun ab kommender Woche ändern – dann haben Bürger:innen wieder Anspruch auf einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche. Auch Geimpfte können sich testen lassen.
Laut VDGH kann die plötzlich erhöhte Nachfrage bedient werden, es seien genügend Profi-Tests eingelagert. „Die Testhersteller können eine schnelle Verfügbarkeit der für die Bürgertestung eingesetzten Antigen-Schnelltests zusichern“, so Dr. Martin Walger, Geschäftsführer des VDGH. „Die Lager sind gut gefüllt. Die Diagnostikaindustrie kann den stark steigenden Testbedarf bedienen – auch kurzfristig.“
Der VDGH begrüßt die Wiedereinführung der kostenlosen Bürgertestungen, denn Schnelltests seien ein wichtiger Baustein, um das Infektionsgeschehen zu kontrollieren.
Bei den Schnelltests sieht auch Schaper kein Risiko von Lieferengpässen. Die Profitests seien verfügbar – der Bund habe ausreichende Mengen reserviert. „Anders sieht es bei den Laientests aus, da ist die Liefersituation schlecht. Aktuell stehen wir hier bei Lieferzeiten von 14 Tagen und mehr.“
Laientests werden vor allem in Schulen benötigt. Hier testen sich die Schüler:innen selbst oder werden von den Eltern getestet. Auch Unternehmen fragen vermehrt Schnelltests an. „Wer weiß, ob wir auch in Deutschland eine 3G-Regelung am Arbeitsplatz bekommen. Schaut man nach Italien, so sieht man, dass der Bedarf an Schnelltests in kurzer Zeit drastisch angestiegen ist.“
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