Laut den IMS-Zahlen kam Hexal im September auf 8,9 Prozent Marktanteil. Die Holzkirchener lagen zwar im März schon einmal bei rund 10 Prozent, konnten die Spitze aber trotz leichter Verluste behaupten. Möglicherweise wurden auch im eigenen Haus Umsätze an die Konzerntochter abgegeben: Im Jahresverlauf legte 1A Pharma um fast einen Prozentpunkt auf 7,9 Prozent zu.

Ratiopharm ist aktuell nur noch bei 7 Prozent, nach 8 Prozent Marktanteil vor einem Jahr. In der IMS-Statistik sind allerdings die Umsätze der anderen zur Teva-Gruppe gehörenden Hersteller wie AbZ oder CT nicht zusammengerechnet. Unter dem Strich liegen Teva/Ratiopharm/AbZ/CT aber deutlich hinter Sandoz/Hexal/1A Pharma.

Ratiopharm dicht auf den Fersen ist die Stada-Tochter Aliud. Deren Marktanteil lag im September bei 6,8 Prozent. Die Zugewinne in Jahresfrist von 0,9 Prozentpunkten stehen bei Stada als Verlust zu Buche: Der Mutterkonzern büßte Anteile ein und fiel von 5,7 auf 4,8 Prozent.

Damit wurde der Konzern aus Bad Vilbel schon Anfang des Jahres von Winthrop überholt. Die Sanofi-Tochter konnte 2014 kontinuierlich zulegen und kam im September auf 6,3 Prozent. Winthrop firmiert seit August unter dem Namen Zentiva. Das gesamte Generika- und OTC-Geschäft läuft seitdem unter diesem Namen. Die Produkte werden teilweise weiterhin unter der Marke Winthrop geführt.

Zentiva war trotz der guten Entwicklung zuletzt offenbar über das Ziel hinausgeschossen. In einer Werbung hatte sich der Hersteller als „meist verkaufte Generika-Marke in der Apotheke“ bezeichnet. Das hatte den Konkurrenten Hexal auf den Plan gerufen, der eine Abmahnung schickte.

Tatsächlich ist es mit der Marktführerschaft so eine Sache. Auch Ratiopharm behauptet von sich, „die meist verwendete und bekannteste Arzneimittelmarke in Deutschland“ zu sein. Je nachdem ob in einer Statistik Absatz oder Umsatz, nur verschreibungspflichtige Generika oder der gesamte Markt, einzelne Unternehmen oder integrierte Gruppen gezählt werden, verändert sich auch das Ranking.