Schlacht um Stada: Unter dieser Überschrift hat Manager-Magazin.de (MM) die wichtigsten Akteure im „Sommerkrimi der deutschen Wirtschaft“ vorgestellt. In dem Beitrag heißt es, zu den AOC-Geldgebern gehörten auch die Strüngmann-Brüder. Die weisen die Behauptung zurück.
Als Angreifer werden der Finanzinvestor Active Ownership Capital (AOC) und seine Chefs Florian Schuhbauer und Klaus Röhrig vorgestellt. „Wer genau AOC mit Investorengeld versorgt, ist unbekannt – die Transparenz, die Röhrig und Schuhbauer bei ihren Zielunternehmen fordern, verweigern sie in eigener Sache zum großen Teil“, heißt es in dem Beitrag.
Nach MM-Informationen handelt es sich bei den Geldgebern überwiegend um Vermögensverwaltungen von Unternehmerfamilien, vornehmlich aus Deutschland und der Schweiz. Als prominenteste Vertreter wird auch die Strüngmann-Familie genannt.
Die Hexal-Gründer dementierten auf Nachfrage: „Wir haben nichts mit dem AOC zu tun. Wir sind gefragt worden, ob wir 'mitmachen'. Dies haben wir abgelehnt“, sagt Dr. Thomas Strüngmann. „Ich kenne Herrn Retzlaff seit über 30 Jahren. Also: Wir gehören nicht zu den 'prominenten' Geldgebern!“
Ins Rennen ziehen dagegen laut Bericht Eric Cornut als „Joker der Angreifer“:Der ehemalige Europachef Pharma von Novartis sei so etwas wie der Star im AOC-Aufgebot. Er solle den amtierenden Aufsichtsratschef Dr. Martin Abend („Sündenbock“) ersetzen, dem AOC vorwirft, dem langjährigen Vorstandschef Hartmut Retzlaff allzu lange uneingeschränkt agieren gelassen und somit ein stärkeres Wachstum Stadas verhindert zu haben.
Abend werde voraussichtlich sämtliche juristischen Tricks anwenden, um die Hauptversammlung als Sieger zu verlassen, schreibt MM. Denkbar sei daher, dass Aktionäre versuchen, ihm wegen Befangenheit die Leitung der Veranstaltung zu entziehen.
Als „Schattenmann“ liegt laut Bericht Retzlaff in Lauerstellung. Obwohl er gerade aus dem Vorstand ausgeschieden sei, arbeite für Stada weiter als Berater in Asien, heißt es in dem Bericht. Verwiesen wird auf einen Abschiedsbrief Retzlaffs an die Aufsichtsräte, in dem er von unterschiedlichen Auffassungen über die weitere Ausrichtung von Stada schreibt und „die Art und Weise, wie differierende Positionen in der Spitze des Unternehmens ausgetragen wurden“, kritisiert. Darüber sei es zum Streit mit Aufsichtsratschef Abend gekommen.
„Plötzlich Chef, das aber sehr gerne“ sei Matthias Wiedenfels. Er habe Retzlaff Anfang des Monats dauerhaft beerbt. Normalerweise würden CEO-Posten von börsennotierten Großkonzernen wie Stada nach einem längeren Such-Prozess und unter Abwägung mehrerer Kandidaten besetzt, merkt MM an.
Als „Hoffnung der Verteidiger“ wird Tina Müller vorgestellt. Die charismatische Marketingchefin von Opel zähle zu den Menschen, mit denen Abend und Wiedenfels ihren Job retten wollten. Da sie 18 Jahre lang für die Konsumgütersparte von Henkel gearbeitet habe, kenne sie sich auch gut mit Haut- und Zahnpflegeprodukten aus, die „wichtig für Stada“ seien, zitiert MM Abend und Wiedenfels.
Zu guter Letzt kommt das Ränkespiel laut MM nicht ohne einen „Strippenzieher für die Investoren und Journalisten“ aus: Der Kampf um Stada werde von beiden Parteien stark über Kommunikationsberater geführt. Während AOC mit Charles Barker zusammenarbeitet, hat Abend die Agentur Newmark engagiert. Der Stada-Vorstand wiederum habe sich die Dienste von Hering Schuppener gesichert.
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