Ranbaxy wächst mit Atrovastatin APOTHEKE ADHOC, 26.02.2013 12:09 Uhr
Manchmal entscheidet im Generikabereich ein einziges Produkt über Erfolg
oder Misserfolg eines Unternehmens. Der indische Hersteller Ranbaxy
hatte sich 2012 durch eine Vereinbarung mit Pfizer einen
Exklusivvorsprung für sein Sortis-Generikum gesichert. Der Umsatz legte
daher um ein Viertel auf umgerechnet 1,7 Milliarden Euro zu. Doch die
Inder hatten auf mehr gehofft: Weil bei der Produktion Fehler
unterlaufen waren, konnte der Konzern seine Chancen nicht nutzen.
In Deutschland musste die Ranbaxy-Tochter Basics ihr Atorvastatin-Produkt kurz nach der Einführung zurückrufen. Grund war ein fehlerhafte Dosieranweisung in der Gebrauchsinformation: Die Tageshöchstdosis für Kinder war dort fälschlicherweise mit 80 Milligramm angegeben, liegt aber tatsächlich bei 20 Milligramm. Nach einer Hauruck-Aktion war Basics wenige Tage später wieder lieferbar.
Dagegen musste der Konzern in den USA Ende November zahlreiche Chargen zurückrufen, weil bei Kontrolluntersuchungen Glassplitter in den Präparaten entdeckt worden waren. Insgesamt kostete die Aktion etwas mehr als 60 Millionen Euro. Unter dem Strich stand daher ein dünnes Plus von 13 Millionen Euro – nach einem Verlust von 40 Millionen Euro im Vorjahr.
Weil Ranbaxy in den USA aber auch bei Actos (Pioglitazon) mit dem Originalhersteller Takeda einen sechsmonatigen Vorsprung vereinbart hatte, konnte das Geschäft in Nordamerika trotzdem um rekordverdächtige 31 Prozent auf 700 Millionen Euro ausgebaut werden. In Westeuropa lagen die Erlöse dank Atorvastatin mit 134 Millionen Euro 21 Prozent über Vorjahresniveau.
In Indien machte Ranbaxy 305 Millionen Euro (plus 12 Prozent), in Osteuropa und Russland knapp 190 Millionen Euro (plus 8 Prozent). Rund 130 Millionen Euro entfallen auf Afrika (Vorjahresniveau), rund 80 Millionen Euro auf Asien (plus 6 Prozent). Rund 100 Millionen Euro erwirtschaftete Ranbaxy als Lohnhersteller für andere Anbieter.
Der Konzern mit Sitz in Gurgaon südwestlich von Neu-Delhi gehört mehrheitlich zum japanischen Pharmakonzern Daiichi Sankyo.