Stada hat die Wachstumsziele für 2019 bekannt gegeben: Der bereinigte Konzernumsatz soll auf 2,6 Milliarden Euro steigen, das bereinigte Ebitda bei 510 Millionen Euro, der bereinigte Konzerngewinn bei 250 Millionen Euro liegen. Der Bad Vilbeler Generikakonzern beschreibt die Ziele selbst als ambitioniert.
Die beiden verbliebenen Vorstände Dr. Matthias Wiedenfels und Helmut Kraft haben heute die mittelfristigen Ziele verabschiedet. Zur Erreichung soll auch die durch die Manager eingeleitete Umsetzung eines konzernweiten Programms zur Verbesserung der Performance beitragen, das voraussichtlich 2019 abgeschlossen sein soll.
„Das von uns eingeleitete Programm zielt vor allem darauf ab, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und unsere Innovationskraft zu verbessern, um so die langfristige Wertschöpfung für unsere Aktionärinnen und Aktionäre zu erhöhen“, so Wiedenfells. Laut Kraft sollen unerschlossene Umsatzpotenziale ausgemacht, die Marketingkosten optimiert und die Vertriebseffizienz gesteigert werden.
„Darüber hinaus sollen vor allem die Herstellungskosten und die allgemeinen Verwaltungskosten reduziert werden“, sagte er. Der Konzern will in den kommenden drei Jahren überwiegend organisch seinen Umsatz in den Kernsegmenten Generika und Markenprodukte erhöhen. Es soll zudem keine signifikanten Desinvestitionen mit Umsatz- und Ertragsauswirkung geben.
Für das laufende Geschäftsjahr hält der Vorstand an seinem Ausblick fest: Bei dem um Währungs- und Portfolioeffekte bereinigten Konzernumsatz sowie dem bereinigten Konzerngewinn werde ein leichtes Wachstum erwartet.
Stada hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 2,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. Davon entfallen rund 460 Millionen Euro auf Deutschland. Markenprodukte machen insgesamt 40 Prozent aus und sollen auf einen Anteil von 70 Prozent am Gesamtumsatz wachsen.
Der Konzern steckt in turbulenten Zeiten. Anfang Juni ließ Hartmut Retzlaff, seit 1993 Konzernchef, seine Ämter wegen voraussichtlich länger andauernde Erkrankung bis auf Weiteres ruhen. Auch sein Beraterkreis wurde bereits ausgedünnt. Zudem wurde sein Sohn Steffen Retzlaff als Geschäftsführer von Stadavita sowie OTC-Chef Adil Kachout als Geschäftsführer des Markensegments abberufen. Der aktivistische Investor Active Ownership Capital (AOC) fordert Veränderungen und will den Aufsichtsrat neu besetzen.
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