Generikakonzerne

Change Agent für Teva

, Uhr
Berlin -

Der Generikakonzern Teva hat einen neuen Chef. Nach mehrwöchiger Suche nach einem internen oder externen Kandidaten wurde der Aufsichtsrat in den eigenen Reihen fündig: Erez Vigodman tritt ab Februar die Nachfolge von Dr. Jeremy Levin an, der im Oktober überraschend das Handtuch geworfen hatte. Vigodman soll die Neuausrichtung des Konzerns umsetzen.

Vigodman ist derzeit Chef des Agrochemieherstellers Makhteshim Agan Industries, der im Bereich der generischen Pflanzenschutzmittel Weltmarktführer ist. Davor war er an der Spitze der Lebensmittelkonzerne Strauss, Danone und Pepsi tätig. Seit 2009 ist der heute 54-Jährige Mitglied im Aufsichtsrat von Teva.

Ausschlaggebend für die Entscheidung waren laut dem mit der Suche beauftragten Teva-Aufsichtsratsvize Amir Elstein Vigodmans Erfahrungen beim Umbau größerer Unternehmen.

„Er ist ein Agent des Wandels mit einer beeindruckenden strategischen Denkweise und einer bewiesenen Fähigkeit, Restrukturierungsprogramme umzusetzen, organisatorische Impulse zu geben, in Wachstumsmärkt zu expandieren und mit dem Kapitalmarkt zu arbeiten“, so Elstein.

Der weltgrößte Generikakonzern will sich unabhängiger von den Problemen in seinem Stammgeschäft machen, kommt aber mit dem Umbau nur langsam voran.

Nach der Übernahme von Cephalon und weiteren kleineren Zukäufen will Teva die Originaliasparte ausbauen und sich in den Nischen ZNS, Onkologie und Frauengesundheit „unverzichtbar“ machen. Ein Fokus soll auf komplexe Medikamente gelegt werden, auch die Ansprache von Patienten ist geplant.

Außerdem will Teva das OTC-Geschäft sowie seine Präsenz in Wachstumsmärkten ausbauen. Geschäftsbereiche, die nicht zum Kern gehören, sollen verkauft werden; die eigene Organisation und Produktion soll effizienter werden. Schon vor einem Jahr war ein Sparprogramm aufgelegt worden, das kürzlich beschleunigt wurde: Weltweit soll jede zehnte Stelle gestrichen werden, bereits bis Ende 2014 sollen 5000 Arbeitsplätze verschwinden.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Beirat zu Liefer- und Versorgungsengpässen
Salbutamol: Versorgungslage ab Januar unklar
Salbutamol, Clarithromycin, Sultamicillin – Verfügbarkeit unter 50 Prozent
Ibuprofen-Zäpfchen: Bedarf kann nicht gedeckt werden
Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte