Generikakonzerne

Stada ohne Demberg

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Berlin -

Anne Demberg hat die Stada verlassen; der Generikakonzern hat damit ein halbes Jahr nach dem erzwungenen Generationswechsel weite Teile der Managementriege ausgetauscht. Dabei sah es noch im Herbst so aus, als ob die langjährige Managerin weiter dabei bleiben würde.

Demberg ist von Hause aus PTA und hatte 1980 in Bad Vilbel als Pharmareferentin angefangen. Seitdem hat sie so ziemlich jede Abteilung des Konzerns kennengelernt. Von 1997 bis 2008 stand sie an der Spitze von Stadapharm, seit 2003 war sie zusätzlich für alle verbands- und gesundheitspolitischen Themen des börsennotierten Herstellers zuständig.

Seit 2010 leitete sie gemeinsam mit Ralf Hutmann zudem die Biosimilar-Tochter Cell pharm. Als im September Lothar Guske als Geschäftsführer der Stadapharm ausschied, übernahm sie den Bereich zusätzlich.

Zum Jahresende ist sie selbst gegangen – auf eigenen Wunsch, wie es vom Konzern heißt. Dabei hatten Insider ihre Position im Konzern schon im Juni in Gefahr gesehen, als das „System Retzlaff“ zusammenbrach. Die Managerin hatte jahrelang zum engen Kreis gehört und war in der heißen Phase dann vorübergehend nicht zu erreichen. Ehemalige Mitarbeiter erhoben zu jener Zeit schwere Vorwürfe gegen ihren Führungsstil. Doch später schien es so, also ob man in Bad Vilbel nicht auf ihre Erfahrung verzichten wollte oder konnte – oder auch auf ihr Insider-Wissen.

Anfang Juni hatte der langjährige Konzernchef Hartmut Retzlaff das Handtuch geworfen, nachdem immer mehr Details über seinen Führungsstil und sein Netzwerk an Beratern an die Öffentlichkeit kamen. Wenige Wochen später musste sein Sohn Steffen Retzlaff seinen Posten als Geschäftsführer bei Stadavita abgeben, auch OTC-Chef Adil Kachout musste das Unternehmen verlassen. Nachfolger für beide Positionen gibt es noch nicht.

Auch für Demberg ist noch kein Nachfolger gefunden. Ihre Aufgaben haben interimsmäßig Aliud-Chefin Ingrid Blumenthal, die auch das gesamte Generikageschäft in Deutschland leitet, und Patrick Schlebrowski, Director Global Biosimilars, übernommen.

Den beiden Vorständen Dr. Matthias Wiedenfels und Helmut Kraft ist es nach einigen anfänglichen Umstrukturierungen bislang nicht gelungen, dem Konzern eine neue strategische Ausrichtung zu geben. Ende August brachte der Konzern die mit Spannung erwartete Hauptversammlung über die Bühne. Der aktivistische Investor Active Ownership Capital (AOC) hatte sich mit seinen Kandidaten bei der Neubesetzung des Aufsichtsrats nicht durchgesetzt. Allerdings wurde Aufsichtsratschef Martin Abend aus dem Amt verjagt.

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