Generikakonzerne

Actavis: Thailand statt Deutschland APOTHEKE ADHOC, 01.04.2014 18:28 Uhr

Südostasien statt Westeuropa: Actavis hat den thailändischen Hersteller Silom Medical Company übernommen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

In Deutschland und sechs weiteren westeuropäischen Märkten hat sich Actavis zurückgezogen. Der Generikakonzern hat das Geschäft an den indischen Hersteller Aurobindo verkauft, der Deal ist jetzt abgeschlossen. Stattdessen baut der früher unter dem Namen Watson firmierende Hersteller aus den USA seine Präsenz in Thailand aus.

Actavis hat Silom Medical Company (SMC) für rund 100 Millionen US-Dollar (etwa 72 Millionen Euro) übernommen. Mit dem Kauf steigt Actavis laut eigenen Angaben in Thailand unter die fünf größten Generikaanbieter auf. Derzeit bietet der Konzern in dem südostasiatischen Land etwa ein Dutzend Produkte über einheimische Vertriebspartner an, neun weitere Produkte sind zugelassen.

SMC wurde 1946 gegründet und ist auf die Bereiche Augen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Antiallergika und Asthma spezialisiert. In diesen Indikationen ist der Hersteller laut eigenen Angaben Marktführer oder liegt auf Platz 2. Die 25 Produkte werden landesweit in rund 4400 Kliniken, Apotheken und Drogerien vertrieben.

Die Firma hat ihren Sitz in Bangkok und eine Produktionsanlage in der Provinz Ayutthaya rund 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt. In dem 32.000 Quadratmeter großen Werk können jährlich 660 Millionen Tabletten beziehungsweise Kapseln und 47 Millionen sterile Verpackungseinheiten hergestellt werden.

Actavis hat Anfang des Jahres den Rückzug aus Westeuropa angekündigt. Der ehemals isländische Hersteller will stattdessen stärker in Osteuropa und Südostasien wachsen. Das Generikageschäft in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Belgien und den Niederlanden wurde abgestoßen. Neuer Inhaber ist Aurobindo, der hierzulande 2010 die ersten Produkte eingeführt hat.

Im April 2012 hatte Watson Actavis für rund 4,5 Milliarden Euro gekauft. Der US-Konzern musste einige Produkte an Konkurrenten abgeben, bevor die Wettbewerbsbehörde FTC zustimmte. Damit wurde Watson die neue Nummer 3 im weltweiten Generikageschäft. Seit 2013 heißt der Konzern Actavis.