Generikakonzerne

Actavis nimmt Almirall ins Visier

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Berlin -

Actavis plant sein Comeback in Westeuropa: Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg vor Weihnachten unter Berufung auf Insider berichtete, hat der US-Generikakonzern den spanischen Hersteller Almirall ins Visier genommen. Der Kaufpreis könnte demnach bis zu drei Milliarden Euro betragen.

Einig werden müsste sich Actavis vor allem mit der Familie um die beiden Firmenchefs Jorge und Antonio Gallardo, die laut Bloomberg mehr als zwei Drittel der Anteile an Almirall hält. Auf Nachfrage erklärte eine Almirall-Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur, kein Angebot von Actavis bekommen zu haben.

Denkbar wäre laut Bericht auch, dass Almirall zunächst aus eigener Kraft und durch Zukäufe weiter wachsen könnte. Erst im Juli hatte der spanische Hersteller seine Atemwegssparte für 2,1 Milliarden US-Dollar (rund 1,7 Milliarden Euro) an AstraZeneca verkauft und sich damit weiter auf Dermatologika spezialisiert.

Durch den Verkauf schrumpft der Umsatz von Almirall weiter: 14 Prozent der Erlöse von zuletzt 825 Millionen Euro entfallen nach Konzernangaben auf Atemwegsmedikamente wie Genuair.

Überhaupt soll Almirall nur einer von mehreren Kandidaten sein, die Actavis zurück auf den europäischen Markt bringen sollen. Der US-Konzern hatte Anfang des Jahres sein Geschäft in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Belgien und den Niederlanden mangels kritischer Masse an den indischen Hersteller Aurobindo verkauft.

Im November hatte Actavis dann wieder für Schlagzeilen gesorgt: Für die Rekordsumme von 66 Milliarden US-Dollar übernahm der Konzern aus New Jersey, der seinen steuerlichen Sitz in Irland hat, den Botox-Hersteller Allergan. Einen größeren Deal gab es im Jahr der Pharmatransaktionen nicht.

Actavis geht auf einen isländischen Generikahersteller zurück, der wegen der Finanzkrise ins Straucheln geraten war. Die Deutsche Bank als größter Gläubiger hatte den Konzern durch den ehemaligen Ratiopharm-Chef Dr. Claudio Albrecht sanieren lassen und 2012 an den US-Hersteller Watson verkauft, der kurz darauf den neuen Namen angenommen hatte.

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