Das war ein kurzer Zwischenstopp: Michael Ewers hat seinen Job als Deutschlandchef von Recordati nach anderthalb Jahren an den Nagel gehängt. Jetzt betreut er als Head of Established Brands das internationale Geschäft von Mundipharma. Das berichtet PHARMA ADHOC.
Ewers hatte im April 2015 die Führung von Recordati übernommen, er hatte Dr. Jürgen Harders beerbt. Davor hatte er ab November 2008 bei Betapharm die Geschäfte geleitet.
Nach Augsburg war er vom Konkurrenten Teva gekommen: Er hatte ab 2003 die deutsche Niederlassung des weltgrößten Generikaherstellers geführt; nach der Übernahme von Ivax durch Teva war Ewers verantwortlich für die Integration. Davor hatte Ewers als Geschäftsführer des amerikanischen Pharmaherstellers ICN/Valeant dessen Deutschland- und Europageschäft aufgebaut.
Sein neuer Job führt ihn nach Großbritannien, denn er arbeitet für die gleichnamige Schwesterfirma des deutschen Herstellers, die aber komplett eigenständig aufgestellt ist. Allerdings sind die Produkte dieselben.
Bei der deutschen Mundipharma entfallen 95 Prozent des Umsatzes von rund 280 Millionen Euro auf das Inlandsgeschäft. Wichtigste Produkte sind Targin, auf das rund 40 Prozent der Erlöse entfallen, Palladon, Oxygesic sowie die Krebspräparate. Mit Remsima gibt es zudem ein Biosimilar zu Remicade (Janssen). Mundipharma ist Lizenznehmer des koreanischen Herstellers Celltrion.
Hinter der Unternehmensgruppe steht die Familie um die einflussreichen Ärzte Raymond und Mortimer Sackler aus New York. 1967 als Schwesterfirma des US-Herstellers Purdue in Frankfurt gegründet, fuhr das deutsche Unternehmen mit knapp 800 Mitarbeitern in den 1970er Jahren mit Betaisodona die ersten Erfolge ein. Anfang der 1980er Jahre wurden Retardformen entwickelt und gezielt für die Verbesserung stark wirksamer Schmerzmittel genutzt. Der Sackler-Clan ist hierzulande mit einem zweiten Hersteller vertreten: Arthur Sackler ist Neffe von Raymond Sackler und seit 1975 Geschäftsführender Gesellschafter von Dr. Kade.
Ewers' Nachfolge bei Recordati hat der ehemalige Geschäftsführer von Rottapharm/Madaus, Dr. Freddy Santermans, übernommen. Er hatte im Zuge der Übernahme durch Meda seinen Posten geräumt und zuletzt den Medizintechnik-Lieferanten Servona geleitet. Von Paris aus verantwortet Bernard Millet das Europageschäft des italienischen Herstellers.
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