Generikahersteller

Teva: Rekordinvestition in Ulm

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Berlin -

Teva investiert in den Biotech-Bereich. Der Generikakonzern baut am Ulmer Standort seine Produktionsanlage aus. Insgesamt soll ein höherer dreistelliger Millionenbetrag investiert werden – die größte Einzelinvestition in einen Standort. 300 neue Arbeitsplätze sind geplant. Der Bau soll in der zweiten Jahreshälfte 2016 beginnen.

Der Ausbau umfasst neue Produktionslinien. Die bisherige Mehrzweckanlage zur Herstellung von biotechnologischen Originalprodukten und Biosimilars soll auch in den Bereichen Qualitätskontrolle, Verwaltung und Infrastruktur erweitert werden. Derzeit werde der Neubau geplant, so ein Sprecher. Die Prozesstechnik sei sehr diffizil und werde individuell auf das definierte Portfolio zugeschnitten.

Die neue Anlage stelle einen Quantensprung gegenüber der bisherigen dar, sagte Geschäftsführer Dr. Markus Leyck Dieken. Der Deutschlandsitz werde, was das bauliche Ausmaß und das produzierte Volumen betreffe, innerhalb des Konzerns zur „Biotech-Drehscheibe“.

In Ulm sollen monoklonale Antikörper für mehrere Indikationen hergestellt werden. Innerhalb der Biopharmazeutika stellten sie den größten Wachstumsmarkt dar. In den vergangenen sechs Jahren wurden in Ulm vier Produkte entwickelt: Eporatio (Epoetin theta), Ratiograstim (Filgrastim), Lonquex (Lipegfilgrastim) und Ovaleap (Follitropin alfa).

Im vergangenen Jahr wurde hierzulande mit Biotechprodukten insgesamt ein Umsatz von rund 7,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Zahl der Zulassungen ist in den vergangenen Jahren gestiegen: Vor zehn Jahren gab es 155 zugelassene Präparate, vergangenes Jahr waren es 226. Der Marktanteil von Biopharmazeutika gemessen am gesamten Pharmamarkt hat sich in dieser Zeit von 12 auf 22 Prozent erhöht.

Teva unterhält in Deutschland außerdem eine Niederlassung in Berlin. In der Hauptstadt befindet sich der Bereich Specialty Medicines mit den Indikationen Neurologie, Pneumologie, Onkologie und Schmerz. In Blaubeuren/Weiler befindet sich ein weiteres Werk. An dem Standort sollen im kommenden Jahr 100 Vollzeitstellen im konventionelle Produktionsbereich gestrichen werden. Rund 1600 der 3100 Mitarbeiter in Deutschland sind in Produktion und Qualitätssicherung beschäftigt.

Insgesamt wurden bei Teva hierzulande im vergangenen Jahr 320 Millionen Packungen produziert. Das sind unter anderem rund acht Milliarden Tabletten und Kapseln, gut zwei Millionen Liter flüssige Arzneimittel, rund 1000 Tonnen Salben und über 150 Millionen Stück sterile Arzneimittel. Der israelische Generikakonzern hatte Ratiopharm 2010 für rund 3,6 Milliarden Euro gekauft. Nach der Übernahme wurden drei Standorte aufgegeben. Auch der Vertrieb von AbZ und CT wurde zusammengelegt.

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