Generikahersteller

Riemser kauft ZNS-Sparte von Dolorgiet

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Berlin -

Seit der strategischen Neuausrichtung im Jahr 2012 hat Riemser bereits einige Expansionsprojekte umgesetzt. Neuester Coup: Die Übernahme des ZNS-Portfolios von Dolorgiet.

Das Antidepressivum Anafranil (Clomipramin), das Schlafmittel Staurodorm (Flurazepam) und das Migränepräparat Migränerton (Paracetamol/Metoclopramid) wechseln den Eigentümer und verstärken künftig das Rx-Sortiment von Riemser. Das Unternehmen mit Fokus auf Spezialtherapeutika möchte mit der Übernahme seinen Wachstumskurs fortsetzen.

„Der Zukauf des ZNS-Portfolios ist ein strategischer Schritt, der die Basis für eine weitere Expansion in diesem Therapiegebiet darstellt“, sagt Riemser-Geschäftsführer Konstantin von Alvensleben. Die enge Zusammenarbeit mit Dolorgiet ermögliche eine reibungslose Transaktion des Portfolios während der Übergangsphase.

Die Übernahme ist Teil einer vor vier Jahren beschlossenen Wachstumsstrategie. So wurde etwa im Jahr 2014 der französische Arzneimittelhersteller Keocyt übernommen. Das Unternehmen mit Sitz in Montrouge bei Paris vertreibt Medikamente, die bei Pankreastumoren, Prostatakrebs sowie bei epileptischen Erkrankungen zum Einsatz kommen. Riemser wollte mit dem Zukauf die Präsenz auf dem französischen und südeuropäischen Markt stärken.

Im vergangenen Jahr lancierte Riemser zudem ein neues Präparat im Bereich der onkologischen Supportivtherapie und übernahm das britische Pharmaunternehmen Intrapharm. Erst im Frühjahr eröffnete Riemser zudem seine neue Unternehmenszentrale in Greifswald. Zuvor war die zu Greifswald gehörende Insel Riems der Hauptsitz gewesen.

Riemser wurde 1910 von Friedrich Loeffler gegründet, 1992 aus dem Loeffler-Institut ausgegliedert und 2012 von der Beteiligungsgesellschaft Ardian gekauft. Das Unternehmen ist einer der größten Hersteller in Ostdeutschland und verfügt über 300 Zulassungen, 30 davon kamen in den vergangenen zwei Jahren hinzu. Standorte befinden sich in Riems, Berlin, Greifswald und Schiffweiler. Europaweit beschäftigt das Unternehmen mehr als 230 Mitarbeiter. Schwerpunkte sind Onkologie, Neurologie, Infektiologie und Dermatologie.

Dolorgiet mit Sitz in St. Augustin bei Bonn wurde 1923 gegründet und hatte als erster deutscher Betrieb eine topische Form von Ibuprofen entwickelt. Das Präparat wurde 1982 patentiert und ein Jahr später als Dolgit-Creme auf den Markt gebracht. Bis heute werden laut Firmenangaben die Mehrheit der hierzulande verkauften Cremes und Gels mit Ibuprofen von Dolorgiet hergestellt. Weitere Schwerpunkte sind Verdauung, Herz-Kreislauf, Rheuma-Schmerz, Antibiotika, Erkältung sowie ausgesuchte Nahrungsergänzungsmittel. Wichtige Märkte sind Deutschland, Europäische Union, Russland, Türkei und Mittlerer Osten. Erst im Frühjahr vergangenen Jahres war die Firma von Dr. Theiss übernommen worden. Wachstum erhoffte sich Theiss vor allem auf dem Markt der Schmerzprodukte.

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