Botox von Stada APOTHEKE ADHOC, 17.12.2015 15:04 Uhr
Stada baut neben dem kosmetischen Angebot einen ästhetischen Bereich auf. Der Generikakonzern will dem bekannten Anti-Falten-Mittel Botox (Botulinumtoxin A) des Herstellers Allergan Konkurrenz machen und kooperiert mit dem österreichischen Unternehmen Croma. Der Hersteller hat Botox-Präparate in der Pipeline, die kurz vor Zulassungsantrag stehen.
Stada hat die exklusiven Marken- und Vertriebsrechte für Deutschland übernommen. Die Produkte sollen über Stadavita angeboten werden. Außerdem hat der Bad Vilbeler Konzern hierzulande und in Belgien die Niederlassungen mit insgesamt fünf Mitarbeitern gekauft. Für die bestehenden Produkte sowie Präparate, die sich bereits in fortgeschrittener klinischer Prüfung befinden, zahlt Stada einen einstelligen Millionenbetrag.
Eine weitere vergleichbare Summe wird fällig, wenn die Zulassung für die Botox-Präparate erteilt wurde. In Deutschland ist Botox medizinischen Indikationen (Spastizität und Dystonien, Hyperhidrosis, überaktive Blase, chronische Migräne) vorbehalten. Zu kosmetischen Zwecken bietet der Hersteller Allergan ein Präparat mit dem Namen Vistabel an. Außerdem gibt es die Konkurrenzprodukte Azzalure von Galderma und Bocouture von Merz.
Croma bietet außerdem Hyaluron-Filler der Marke Princess exklusiv über Dermatologen an; zusätzlich werden Gesichtsmasken und Seren sowie Medizinprodukte wie Liftingfäden verkauft. Stada wird die Produkte von Croma nicht nur in Deutschland, sondern auch in Belgien, Italien, Großbritannien, Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen, Ungarn, Kroatien und Hongkong exklusiv vermarkten. Der Vertrieb soll von Tochterfirmen übernommen werden.
Die ästhetische Medizin weise weltweit überdurchschnittliche Wachstumspotenziale auf, sagte Stada-Chef Hartmut Retzlaff. „Durch die Kooperation mit Croma können wir den Ausbau des Bereichs ästhetische Behandlungen wie geplant vorantreiben.“ Der österreichische Hersteller hat auch eine eigene Kosmetiklinie für Endverbraucher mit zehn Produkten im Sortiment. Die Produkte werden in Österreich über Apotheken verkauft. In Deutschland sind fünf Produkte erhältlich, die wie Restylane von Galderma über Dermatologen angeboten werden.
Stada hat das Kosmetiksortiment zuletzt um die apothekenexklusive Sonnenschutzlinie Swyzz Sun erweitert. Im Juni 2014 wurde Claire Fisher von Omega übernommen. Für die Naturkosmetikmarke ist im ersten Quartal 2016 ein Relaunch des Designs geplant. In fünf Jahren will der Konzern 70 Prozent des Umsatzes mit Marken erwirtschaften.
Croma wurde 1976 von Gerhard Prinz gegründet. Das Familienunternehmen hat seinen Sitz in Leobendorf nördlich von Wien und wird von den Söhnen Andreas und Martin geführt. Die Produktlinie Princess wird am Stammsitz produziert. Pro Jahr verlassen rund sechs Millionen vorbefüllte Spritzen die Anlagen. Die Firma erwirtschaftet mit rund 300 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 80 Millionen Euro.