Generikakonzerne

Stada: Rubel frisst Gewinn

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Berlin -

Der Generikakonzern Stada leidet weiter unter dem schwachen Rubel. Obwohl die Umsätze auf dem russischen Markt in Landeswährung sogar gewachsen sind, zieht die Umrechnung in Euro Umsatz und Gewinn in den Keller. In der Folge hat der M-Dax-Konzern für das erste Halbjahr 2015 einen um 20 Prozent gesunkenen Konzerngewinn von 53,6 Millionen Euro ausgewiesen. Der Gesamtumsatz für das Halbjahr stieg vor allem wegen besserer Geschäfte in Großbritannien, Spanien und Italien um 2 Prozent auf 1,025 Milliarden Euro.

Wegen der anhaltenden Probleme in Russland rechnet der Vorstand für das Gesamtjahr weiterhin mit einem deutlichen Gewinnrückgang. Immer noch trägt die Marktregion Osteuropa 22,1 Prozent des Umsatzes bei und ist damit fast genauso stark wie der größte Einzelmarkt Deutschland. Hier wurde mit 210 Millionen Euro der Vorjahresumsatz um 5 Prozent gesteigert.

Das Generikageschäft wuchs hierzulande um 10 Prozent auf 144 Millionen Euro – und damit schwächer als der Markt, der um 15 Prozent zulegte. Bei Aliud gab es ein Plus von 22 Prozent auf 92 Millionen Euro, bei Stadapharm ein Minus von 4 Prozent auf 38 Millionen Euro. Der Konzern stellt gerade seine Produkte um mit dem Ziel, künftig nur noch mit der Discountmarke im Rabattvertragsmarkt aktiv zu sein.

Cellpharm schrumpfte um 15 Prozent auf 14 Millionen Euro. Der Konzern hat sich gerade von seinem ungarischen Partner Gedeon Richter die Europarechte für ein weiteres Biosimilar gesichert. Wann das Konkurrenzprodukt zu Neulasta (Pegfilgrastim) auf den Markt kommen wird, ist noch nicht bekannt.

Das Markengeschäft hierzulande war um 3 Prozent auf 66 Millionen Euro rückläufig. Stada hatte zwar mit Grippostad von der ausgeprägten Erkältungswelle profitiert; die Vorverkäufe waren aber bereits 2014 verbucht worden.

Rund 60 Prozent seines Geschäfts macht Stada mit Generika; die Sparte wuchs mit 3 Prozent schneller als das zuletzt stark forcierte Markengeschäft, das nur um 2 Prozent zulegte. In Zentraleuropa wuchsen die Erlöse um 7 Prozent auf 500 Millionen Euro, wobei es in Frankreich und Belgien Einbußen gab. In Osteuropa gab es ein Minus von 14 Prozent auf 227 Millionen Euro, wobei 126 Millionen Euro auf Russland entfallen (minus 23 Prozent). Dank der Zuwächse in Vietnam ging es in Asien um zwei Drittel bergauf auf 77 Millionen Euro.

Neben Russland hat Stada noch einen alten Problemfall zu verdauen: In Serbien hat der Insolvenzverwalter von Velefarm Klage gegen Hemofarm eingereicht. Die Stada-Tochter war neben dem serbischen Staat mit knapp 30 Prozent an der Großhandelsgruppe beteiligt, die 2010 für Probleme gesorgt hatte. Stada hält die Klage für unbegründet.

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