Generika

Preissprung bei Valsartan Alexander Müller, 11.12.2013 13:49 Uhr

Anpassung zum 15. Dezember: Hexal erhöht die Preise für Valsartan zum Teil deutlich. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Der Generikahersteller Hexal erhöht am Sonntag die Preise für Valsartan zum Teil drastisch. Die Großpackung des Monopräparats verteuert sich im Einkauf um rund zwei Drittel, für das Kombinationspräparat gilt das Gleiche. Zu den Gründen ist bislang nichts bekannt.

Die N3-Packung mit 160 Milligramm Wirkstoff kostet aktuell 25,89 Euro (Herstellerabgabepreis). Ab kommender Woche steigt der Preis auf 42,05 Euro. Damit liegt Hexal zwar immer noch deutlich unter dem Festbetrag von 86,95 Euro, aber über den meisten Konkurrenten. Die Großpackung mit 80 Milligramm Wirkstoff verteuert sich sogar um 68 Prozent auf 34,67 Euro.

Für die kleineren Einheiten verlangt der Hersteller künftig zwar ebenfalls mehr, aber mit geringeren Steigerungsraten. Die Ausnahme bildet die Kleinpackung in der geringsten Stärke mit 40 Milligramm Wirkstoff. Hier erhöht Hexal den Preis um die Hälfte, von 4,97 auf 7,46 Euro. Beim Kombinationspräparat Valsartan/HCT sieht es ähnlich aus: Die Großpackungen werden in allen Wirkstärken um mehr als 50 Prozent teurer.

In der Praxis dürfte die Preiserhöhung einem Hexal-Sprecher zufolge kaum Auswirkungen haben. Der Wirkstoff sei allgemein sehr breit über Rabattverträge abgedeckt, Hexal ist selbst bei mehreren Kassen Rabattpartner. Für die Kassen werde es also nicht teurer, so der Sprecher. Auch die Patienten seien nicht betroffen, da die Valsartan-Präparate auch künftig zuzahlungsfrei seien.

Der Hersteller selbst muss dem Sprecher zufolge ebenfalls keine Nachzahlungen befürchten. Der neue Preis liege deutlich unter dem von August 2009, das Preismoratorium sei damit nicht berührt. Die Preisschwankungen seien bei Valsartan seien in diesem Jahr allgemein groß gewesen.

Valsartan wurde 1991 von dem Baseler Hersteller Ciba-Geigy patentiert, der 1996 mit Sandoz zu Novartis verschmolz. Das Originalpräparat Diovan ist seit 2001 auf dem Markt.

Kurz vor Patentablauf wurde der Konzerntochter Hexal bei dem Blutdrucksenker ein sogenannter Early-entry eingeräumt: Die Holzkirchener durften im Juni 2011 starten, die anderen Generikahersteller erst im November. Hexal ist gemessen an verkauften Packungen heute beim Monopräparat Marktführer vor Mylan Dura und dem Novartis-Original.

Der Markt hat es in sich: Jährlich werden knapp drei Millionen Packungen abgegeben. Der Gesamtumsatz liegt bei über 70 Millionen Euro. Allein Hexal hat davon einen Anteil von knapp 21 Millionen Euro – und damit doppelt so viel wie Mylan dura.