In Deutschland wird es vorerst kein Remifentanil von Paion geben. Das Biotech-Unternehmen aus Aachen verzichtet wegen der rapide gesunkenen Preise auf eine Markteinführung. Ziel sei es trotzdem, das Portfolio für den Anästhesiebereich auszubauen.
Das Originalpräparat Ultiva von GlaxoSmithKline ist in den Dosierungen zu 1, 2 und 5 mg auf dem Markt. Bei Remifentanil handelt es sich um ein Opioid-Anaesthetikum, das sich besonders durch schnelles An- und Abfluten auszeichnet. Naloxon kann als Antidot eingesetzt werden.
Generika gibt es von Actavis, B. Braun, Hameln, Kabi, Pfizer sowie Teva. Auch Mylan dura, Hexal, Hospira, Noridem, Orion, CT, Ratiopharm, Biokanol und Carinopharm haben Zulassungen.
Laut Paion war der Preisverfall in den vergangenen sechs Monaten erheblich; das Unternehmen will nun seine Handlungsoption prüfen. Paion hatte sich die Vertriebsrechte von Laboratorio Medea für Deutschland gesichert, um sein Portfolio im Anästhesiebereich abzurunden.
Der Hersteller forscht derzeit an dem neuartigen kurzwirksamen Anaesthetikum Reminazolam, konnte bislang aber keinen Partner finden. Erste Phase-II-Studien sind bereits abgeschlossen. Eine klinische Phase-III-Studie in der Indikation Anästhesie für herzchirurgische Eingriffe soll 2014 erfolgen.
Bislang lag der Schwerpunkt von Paion auf dem Therapiegebiet Schlaganfall und andere thrombotische Erkrankungen. Das Unternehmen hatte vor einem Jahr alle Rechte für Desmoteplase an Lundbeck verkauft und will sich nun auf den Anaesthesiebereich fokussieren.
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