Gekündigte Verträge: Zornesfalten wegen Elasten APOTHEKE ADHOC, 25.01.2019 09:01 Uhr
Kollagen-Trinkampullen erleben aktuell einen Hype. Vorreiter der Fläschchen für die „Schönheit von innen“ ist Elasten. Seit 2013 hat Quiris das Trink-Kollagen exklusiv für die Apotheken am Markt. Aktuell stehen einigen Apothekern jedoch die Zornesfalten auf der Stirn. Es gibt doppelten Ärger: Zum einen werden die Partnerverträge gekündigt, außerdem hat Douglas die Fläschchen neuerdings im Sortiment. Das sagt der Hersteller dazu.
In der vergangenen Woche staunten einige Apotheken nicht schlecht, als sie Post aus Gütersloh erhielten: Quiris kündigte die bestehenden Partnerverträge. Hierbei handelt es sich laut Hersteller um eine Handvoll Vereinbarungen, die inzwischen obsolet sind. „Diese Verträge waren Teil eines Pilotkonzepts und sich inzwischen überholt“, schreiben Geschäftsführer Dr. Peer Lange und Produktmanagerin Katrin Lundström.
Derzeit bereite man ein Konzept mit Partnerapotheken vor. Im Paket enthalten seien Marketingaktivitäten, die eine erhöhte Nachfrage in der Apotheke generieren sollen. Die Rede ist unter anderem von neuen Anzeigen- und TV-Kampagnen, Beratungstagen und Teamschulungen. „Wir legen Wert auf eine aktive Verbindung mit unseren Partnern, die auch ihrerseits die von uns angebotenen Marketingmaßnahmen nutzen und kundenorientiert umsetzen“, so Lange und Lundström. „Dabei ist es uns wichtig, allen Apotheken die gleichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit bieten zu können.“
Elasten ist in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen. Um 185 Prozent legten die Erlöse 2017 zu – allerdings entfallen zwei Drittel auf den Versandhandel. Das Nahrungsergänzungsmittel zählte auch 2018 mit einem Plus von 40 Prozent zu den laut Insight Health wachstumsstärksten Produkten im OTC-Bereich. 24 Millionen Euro spülte das Produkt auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP) in die Kasse. Ein Erfolg, der ohne die Apotheken nicht möglich gewesen wäre, weiß auch Quiris, denn die Konkurrenz steht inzwischen auch in den Regalen. „Mit dem Erfolg von Elasten, der im Übrigen nur mit vielen aktiven Apothekenpartnern möglich war, war es eine Frage der Zeit, bis Begehrlichkeiten geweckt wurden und Wettbewerber auf den Markt kommen.“ Hinter dem Original stehe ein langfristiges Konzept – wissenschaftlich wie marketingtechnisch. Dabei stünden die Qualitätsaspekte im Vordergrund.
Konkurrenz kommt inzwischen von Doppelherz mit Kollagen Beauty (Queisser), Orthomol Beauty und Fulminan (Remitan). In der Drogerie locken Merz Spezial Kollagen Schönheitsformel Trinkampullen und bei dm Beauty Kollagen mit faltenfreier Haut. Die Konkurrenz sieht Quiris gelassen. „Wir sehen bei den zahlreichen Konkurrenten ausschließlich Trittbrettfahrer ohne Expertise. Diese haben keine Zukunft. Einige haben das Konzept bereits gewechselt und sind aktiv zu anderen Anbietern wie Douglas gewechselt.“
Genau dort ist auch Elasten zu haben. Die Parfümerie hat die Beauty-Ampullen als „neu“ gekennzeichnet im Online-Shop im Angebot. Gegen den Willen des Gütersloher Unternehmens. „Wir können versichern, dass wir weiterhin unsere Produkte ausschließlich an den pharmazeutischen Großhandel und an Apotheken abgeben und nicht beabsichtigen, dieses zu ändern.“ Denn: „Elasten ist eindeutig ein Produkt aus der Apotheke und kann nur so die Nummer 1 bleiben.“
Dass die Kollegen-Trinkampullen dennoch bei Douglas erhältlich sind, wurde von Quiris „weder initiiert noch unterstützt“. „Wir sehen uns daher veranlasst, die Vertriebsstrukturen zu überprüfen. Zudem wird der Fall Douglas aktuell juristisch geprüft.“