Pharmahandelskonzerne

Gehe: Celesio erwartet weniger

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Berlin -

2014 war das Jahr des Umbruchs bei Celesio. Neuer Eigentümer, neue Struktur, neue Chancen und Herausforderungen. Der Umsatz kletterte um 4 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro – hier profitierte der Konzern vom schwachen Euro beziehungsweise starken Britischen Pfund. Außerdem schwächte sich der Rabattwettbewerb in Deutschland ab. Weil die Rohertragsquote trotzdem schlechter war als 2013, schreibt man in Stuttgart bei Gehe einen Firmenwert von sieben Millionen Euro ab.

Im Großhandelsgeschäft erlöste Celesio 18,6 Milliarden Euro, das waren 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Gut lief es in Großbritannien, wo die Erlöse auf 2,6 Milliarden Euro kletterten. Der günstige Umrechnungskurs machte aus dem Zuwachs von 9 Prozent ein Plus von 15 Prozent. In Frankreich lag der Umsatz mit 6,2 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau, in Deutschland mit 4,5 Milliarden Euro rund 7 Prozent darüber.

Im Apothekengeschäft schlug der Währungseffekt noch deutlicher zu Buche: Zwei Drittel seiner Umsätze erwirtschaftet der Konzern in diesem Bereich in Großbritannien. Hier legten die Erlöse auf 2,5 Milliarden Euro zu; entsprechend sorgte das Plus von 5 Prozent in lokaler Währung beziehungsweise 11 Prozent in Euro für ein Gesamtwachstum der Sparte um 8 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro.

Die Margenentwicklung im Großhandel wurde laut Celesio maßgeblich durch den Rabattwettbewerb in Deutschland geprägt. Das Rabattniveau liege immer noch über dem des Vorjahreszeitraums; die Entwicklung kühle sich zwar seit dem ersten Quartal 2014 ab, werde aber das Niveau des Jahres 2012 voraussichtlich auf absehbare Zeit nicht erreichen. Vom Umsatz in Höhe von 4 Milliarden Euro blieb damals ein Gewinn von rund 60 Millionen Euro vor Steuern übrig.

Doch der fortwährende Rabattwettbewerb hat 2014 zu einer Verminderung der langfristigen Ertragsaussichten geführt. Daher wurde der komplette Geschäfts- und Firmenwert des deutschen Großhandels um sieben Millionen Euro wertberichtigt. Außerdem wurden auf Gebäude und Sachanlagen weitere 6,9 Millionen Euro abgeschrieben.

Immerhin: Für das laufende Jahr erwartet Celesio in allen anderen Ländern einen leichten Anstieg der Erträge. „Der massive Rabattwettbewerb in Deutschland dürfte sich in den kommenden Geschäftsjahren im Vergleich zum Geschäftsjahr 2014 abkühlen. Das Rabattniveau wird aber voraussichtlich auf absehbare Zeit nicht das Niveau des Jahres 2012 erreichen. Dennoch wird es uns möglich sein, die Ergebnissituation in Deutschland gegenüber 2014 deutlich zu steigern. “

Weil das Geschäft insgesamt einem starken Wettbewerb unterliegt, sollen weitere Maßnahmen sowohl zur Kostensenkung als auch zu Effizienzsteigerungen umgesetzt werden. Außerdem wird „eine hohe Kundenbindung durch bessere Serviceleistungen und Kundenbindungsprogramme angestrebt“.

„Neben dem Versuch von traditionellen Logistikunternehmen, in die Pharmadistribution einzusteigen, können Aktivitäten unserer Wettbewerber einen Einfluss auf unsere Erträge haben“, schreibt Celesio. „Wie in Deutschland gesehen, stellt dies ein erhebliches Risiko mit hoher potenzieller Schadenshöhe dar. “

Auf der Ertragsseite schlugen Sondereffekte massiv zu Buche: Neben den 14 Millionen Euro in Deutschland gab es Abschreibungen von 88 Millionen Euro in Brasilien. In Großbritannien mussten wegen neuer IT 27 Millionen Euro abgeschrieben werden, in Norwegen wegen Umstrukturierungen weitere 3 Millionen Euro.

Teuer war auch die Übernahme durch McKesson: Knapp 15 Millionen Euro fielen bei Celesio für Beratungskosten an, knapp 27 Millionen Euro wurden ehemaligen Vorständen mitgegeben. Unter dem Strich stand daher ein Ergebnis von 53 Millionen Euro, das sind 69 Prozent weniger als im ohnehin schon schwachen Vorjahr.

2015 rechnet man in Stuttgart mit einem „signifikanten Anstieg der Erträge“, in erster Linie durch die Erholung bei den Großhandelsrabatten in Deutschland sowie wegen der wegfallenden Sondereffekte.

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