Coronavirus Covid-19

Gehe: Mundschutz-Engpass seit Ende Januar

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Berlin -

Covid-19 hält die Öffentlichkeit weiter in Atem, viele Menschen sind in großer Sorge, dass sie selbst bald von dem Coronavirus betroffen sein könnten. Und das spiegelt sich auf dem Markt: Seit Ende Januar hat Großhändler Gehe einen Engpass bei Atemschutzmasken, berichtet Geschäftsführer Dr. Peter Schreiner in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung Zeit. Die Preise erhöhen oder mehr Masken einlagern will Gehe aber dennoch nicht.  

36 verschiedene Modelle hat Gehe eigentlich im Angebot. Verfügbar sind davon momentan aber kaum noch welche. „Seit Ende Januar sind wir in dieser Sparte defekt“, so Schreiner in der Zeit. „Die Anfragen unserer Kunden haben sich seit November mehr als verzehnfacht.“

Nicht zuletzt ist dafür die Panik vieler Verbraucher ursächlich, die nicht selten Masken horten oder kaufen und an Verwandte verschicken. Allein im Januar hat Gehe laut Schreiner mehr als 600.000 Atemschutzmasken verkauft. Allerdings sind die meisten Käufe eher gut fürs Gewissen als dass sie die Gesundheit effektiv schützen würden: Von den 36 Modellen im Gehe-Sortiment gehörten nur drei in die Kategorie FFP3 – also jene Masken, die ein wirkliches Schutzpotential haben. Neun Modelle seien FFP2-Masken, diese Varianten schützen nicht ausreichend. Dennoch seien diese und auch alle anderen Modelle ausverkauft. Die Wirksamkeit von Atemschutzmasken sei ohnehin begrenzt: Nur wer eine passgenaue FFP3-Maske trägt schützt sich ausreichend vor einer Tröpfcheninfektion.

Wann die Masken wieder lieferbar sein werden, sei noch unklar. Das merken auch die Apotheken: „Täglich versuchen Apotheker, neue Atemschutzmasken zu bestellen“, so Schreiner. „Und wir sind täglich mit den Herstellern in Kontakt und versuchen, die Produkte zu beschaffen. Im Moment vergeblich.“ Eine Erhöhung der Preise oder zukünftig höhere Lagerhaltung von Atemschutzmasken plane Gehe dennoch nicht – weil es keinen langfristigen Bedarf gebe. „So ein sprunghafter Anstieg passiert Pi mal Daumen nur alle zehn Jahre“, so Schreiner. Zuletzt sei das bei der Schweinegrippe der Fall gewesen.

Schreiner sieht beim Mundschutz eine Parallele zu den Lieferengpässen bei Arzneimitteln und nutzt die Reichweite der Zeit, um auf das viel grundsätzlichere Problem hinzuweisen. „Gerade Arzneimittel müssen wieder stärker in Europa produziert werden“, so der Gehe-Chef. „Teilweise gibt es nur noch zwei Hersteller für einen Wirkstoff, und die sitzen in Asien. Wenn etwas passiert, eine Verunreinigung, ein Brand, Produktionsstopps, hat das globale Auswirkungen.“

Gewinner der Krise sind hingegen die Unternehmen, die die Masken produzieren. So sei der Aktienkurs von Kawamoto, einem japanischen Hersteller von Schutzkleidung, Ende Januar um das Achtfache gestiegen. Auch der Börsenwert des US-Herstellers Alpha Pro Tech habe sich mehr als verdoppelt.

Auch bei den Produzenten der Atemschutzmasken ist das weltweite Bestellaufkommen erhöht, so teilt der Hersteller 3M Ende Janaur mit: „Wir verzeichnen aktuell eine erhöhte Nachfrage nach Atemschutzprodukten bei 3M in China. Wir haben darauf entsprechend reagiert und die Produktion erhöht.“ Die Nachfrage werde engmaschig beobachtet, um sicherzustellen, dass die Lagerbestände ausreichten, um die Endkundennachfrage zu bedienen.

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