Großhandel

"Gehe blutet immer noch"

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Einer Blitzumfrage des Branchendienstes APOTHEKE ADHOC zufolge ist der Wettbewerb zwischen den pharmazeutischen Großhändlern in vollem Gange. Allerdings ergeben sich regional erhebliche Unterschiede.

Nach der mehrheitlichen Übernahme von DocMorris durch die Celesio AG hat deren deutsche Großhandelstochter Gehe Pharmahandel GmbH immer noch mit den Auswirkungen des Deals zu kämpfen. Das berichten verschiedene Niederlassungsleiter bundesweiter und auch regional aufgestellter Pharmagroßhandlungen. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern und -beteiligten dürfte die Noweda eG, Essen, bislang der größte Profiteur der Kundenbewegungen sein. Die Zielvorgabe von Celesio/Gehe, man wolle sich die verlorenen Umsätze zurückholen, spiegelt die Problemlage wieder.

"Gehe blutet immer noch", ließ der Leiter einer norddeutschen Niederlassung im Telefonat wissen. Gleichwohl sei der Markt insgesamt in Bewegung geraten, sind sich die befragten Großhandelsvertreter einig. Man bekomme zwar mehr Umsatz, aber generiere daraus nicht zwingend neue Erträge. Denn Gehe bemühe sich, durch attraktive Konditionen und Leistungen Kunden von einem Wechsel abzubringen. Die übrigen Großhändler seien wohl oder übel in diesen Wettbewerb eingestiegen. Derzeit sei im deutschen Pharmagroßhandel nicht viel Geld zu verdienen, heißt es deshalb von allen Befragten.

Bereits vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass die Gehe nur noch der drittgrößte Player im deutschen Pharmagroßhandel ist. Das Unternehmen, das im vergangenen Jahr rund 3,6 Milliarden Euro umgesetzt hatte, tauschte die Position demnach mit der Frankfurter Anzag, die nun hinter Phoenix die Nummer zwei im Markt ist. Es folgen die beiden Genossenschaften Sanacorp und Noweda.

Schätzungen zufolge muss Gehe starke Kunden- und Umsatzverluste hinnehmen; die Angaben schwanken allerdings zwischen 15 und bis zu 30 Prozent Umsatzverlust. Gehe/Celesio haben diese Angaben in der Vergangenheit nicht im Detail kommentiert, allerdings wissen lassen, dass die Rückgänge weniger dramatisch seien als öffentlich dargestellt. Angesichts eines verschärften Konditionenwettbewerbs und einer weitgehend unveränderten Kostenlage dürfte indes jeder Umsatzverlust Einfluss auf die Zahlen des Gesamtkonzerns haben. Diese sollen am Donnerstag in Stuttgart präsentiert werden.

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