Der schweizerische Pharmahändler Galenica hat sich im vergangenen Jahr noch einmal einen zweistelligen Gewinnanstieg abgepresst – zum 16. Mal in Folge. Während der Umsatz um 2,7 Prozent auf knapp 3,2 Milliarden Schweizer Franken (2,4 Milliarden Euro) kletterte, stieg der Gewinn um 10,9 Prozent auf 256 Millionen Franken (212 Millionen Euro). Mit der Strähne ist jetzt aber erst einmal Schluss: Weil der Konzern in den kommenden fünf Jahren weiter umgebaut werden soll, rechnet das Management für 2012 erst einmal mit einem Gewinn auf Vorjahresniveau.
Galenica hat sich in den vergangenen Jahren in allen Geschäftsbereichen komfortable Positionen herausgearbeitet. Als Großhändler ist die Konzerntochter Galexis mit einem Umsatz von 2,1 Milliarden Franken (plus 3,3 Prozent) die unangefochtene Nummer 1. Gleiches gilt für die eigenen Apothekenketten Amavita, Sun Store und Coop Vitality sowie die Versandapotheke MediService mit Umsätzen von zusammen 1,1 Milliarden Franken (plus 2,6 Prozent). Knapp 48 Millionen Franken brachten zudem das Geschäft mit Apotheken- und Praxis-EDV (minus 2,5 Prozent).
Wichtigste Ertragsquelle ist aber der Pharmabereich, der zwar nur 584 Millionen Franken zum Umsatz, aber mit 254 Millionen Franken mehr als drei Viertel zum Ertrag (EBIT) beisteuert (jeweils plus 1,1 Prozent). Wichtigste Produkte von Vifor sind die Eisenpräparate Ferinject und Venofer, die der Konzern im vergangenen Jahr in ein Joint Venture mit dem Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care eingebracht hat.
Wie der größte Anteilseigner Alliance Boots will sich Galenica als Dienstleister für die Pharmaindustrie profilieren, und zwar über Logistikaspekte hinaus: Vifor war bereits an der galenischen Entwicklung eines MS-Mittels von Biogen Idec beteiligt und will künftig die Lohnherstellung in Villars-sur-Glâne übernehmen.
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