Die Produkte von Cetaphil sind als Basis- und Spezialpflege bekannt. Nun erweitert Galderma sein Portfolio – die neue Linie für trockene Haut enthält zusätzlichen Harnstoff und wird ab Oktober verfügbar sein. Neben zwei Feuchtigkeitslotionen gibt es eine Fußcreme. Durch die Zugabe von 4 beziehungsweise 10 Prozent Harnstoff soll Wasser effektiver in den Korneozyten gehalten werden – die Haut bleibt durchfeuchtet.
Harnstoff gehört zu den klassischen Wirkstoffen, die bei trockener Haut zum Einsatz kommen. Als natürlicher Feuchthaltefaktor kann Urea Wasser in der Epidermis halten. Galderma nutzt diese Eigenschaft in der neuen Linie „Cetaphil Pro Urea“. In den beiden W/O-Emulsionen für den Körper ist der Stoff in zwei verschiedenen Konzentrationen enthalten: Die normale Cetaphil pro Urea Feuchtigkeitslotion enthält 4 Prozent Harnstoff und ist für trockene und zu Neurodermitis neigender Haut geeignet. Die Cetaphil pro Urea intensiv Feuchtigkeitslotion enthält 10 Prozent Harnstoff und ist für sehr trockene Haut geeignet. Sie kann darüber hinaus bei altersbedingter Xerose und Psoriasis angewendet werden und ist laut Galderma auch für Diabetiker geeignet.
Bisher setzte Galderma mit den Cetaphil Produkten auf pflanzliche Öle. Inhaltsstoffe wie Sonnenblumen-, Avocado- und Mandelöl, Glycerin und Sheabutter sollten die Barrierefunktion der Haut stärken und Juckreiz minimieren. Galderma teilt die Produkte in Basis- und Spezialpflege. Die Dermatika der Pro-Linie sind nicht nur für die tägliche Pflege, sondern auch bei speziellen Hauterkrankungen indiziert. „Pro Urea“ ist die vierte Spezialpflege-Serie bei Cetaphil. Bisher gab es folgende Pro-Linien: ItchControl bei sehr trockener und zu Juckreiz neigender Haut, RednessControl bei Hautrötungen aufgrund von Rosacea und SpotControl bei Akne-Haut.
Neben den beiden Körperlotionen gehört eine Fußcreme zur neuen Linie. Diese enthält 10 Prozent Harnstoff. Die reichhaltige Formulierung mit Glycerin soll zu einem besonders tiefen Eindringen des Feuchthaltefaktors führen. Die Creme enthält keine Duftstoffe und kann, regelmäßig angewendet, zu einer verminderten Hornhautbildung führen. Galderma bestätigt, dass die Anwendung bei diabetischen Füßen möglich ist.
Je nachdem, in welchen Grundlagentyp Harnstoff eingearbeitet wird, unterscheidet sich die spätere Wirksamkeit. Wird Harnstoff in einer O/W-Grundlage verarbeitet, so befeuchtet die Emulsion eher oberflächlich, die Wirkung ist kurzfristig. Aus W/O-Systemen hingegen penetriert der Feuchthaltefaktor langsam und gleichmäßig – regelmäßig angewendet kommt es zu einer nachhaltigen und tiefen Wirksamkeit.
Harnstoff gehört zu den klassischen Inhaltsstoffen bei Pflegeprodukten, die zur Behandlung von trockener Haut eingesetzt werden und ist in vielen Pflegeserien enthalten. Auch in der Rezeptur spielt Harnstoff nach wie vor eine große Rolle – Kinderärzte und Dermatologen verordnen häufig harnstoffhaltige Emulsionen als Basispflege. Je nachdem, wie hoch der Stoff konzentriert ist, wirkt er nicht nur feuchtigkeitsspendend, sondern mitunter keratolytisch. In Konzentrationen von 40 Prozent ist Urea in der Lage, Nägel aufzulösen. Diese Eigenschaft nutzt man beispielsweise bei der Behandlung von Nagelpilz. An sich ist Harnstoff gut verträglich und kann in niedrigeren Dosierungen bereits bei Babys und Kleinkindern angewendet werden. Ist die Haut sehr stark geschädigt oder bereits aufgekratzt, so ist Vorsicht geboten: Auf offener Haut führt Urea zu starkem Brennen und Schmerzen. Die Anwendung ist nur auf intakter Haut indiziert. Bei rissiger und offener Haut sollte auf eine Pflege mit pflanzlichen Ölen oder Glycerin zurückgegriffen werden.
Trockene Haut ist das Leitsymptom von Krankheiten wie Psoriasis, Neurodermitis, atopischen Ekzemen oder Mykosen. Auch bei vielen Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes, Allergien und Schilddrüsenproblemen tritt trockene Haut häufig auf. Das größte Organ gilt auch als Spiegel der Seele des Menschen – Stress und psychische Faktoren wirken sich auf das Hautbild aus. Darüber hinaus gibt es einige vermeidbare Ursachen für das Austrocknen der Haut: Nikotin- und Alkoholgenuss, Fehlernährung und eine zu kleine Trinkmenge gehören dazu. Häufiges und heißes Duschen oder die falsche Hautpflege spielen eine Rolle, genau wie der Kontakt zu schädigenden Stoffen im häuslichen oder beruflichen Umfeld. Ebenso können Diuretika, Chemotherapeutika oder Kortison eine trockene Haut zur Folge haben.
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