Investoren und Hexal-Gründer übernehmen

Galderma ist verkauft

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Berlin -

Nestlé hat sein Hautpflegegeschäft verkauft. Neuer Inhaber von Galderma ist ein Konsortium aus Investoren, darunter die Familie Strüngmann. Der schweizerische Lebensmittelkonzern stieg 2014 komplett beim Kosmetikhersteller ein.

Der Kaufpreis liegt bei 10,2 Milliarden Franken (rund 9 Milliarden Euro). Die neuen Eigentümer werden vom schwedischen Investor EQT und einer Tochtergesellschaft der staatlichen Investmentfirma Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) geführt. Weitere Investoren sind die Santo-Holding der Familie Strüngmann und der kanadische Pensionskassenverwalter Public Sector Pension Investment Boards (PSP). EQT gehörte der Industriellenfamilie Wallenberg (AstraZeneca) und war in der vergangenen Woche an die Börse gegangen.

Der Vollzug des Verkaufs folgt Nestlé zufolge dem Erhalt der üblichen Genehmigungen. Bereits vor Monaten wurde über die Übernahme spekuliert. Die neuen Eigentümer wollen das Geschäft ausbauen: Nestlé Skin Health soll in seiner nächsten Wachstums- und Innovationsphase unterstützt werden und dabei auf die Erfahrung des Netzwerks der Investoren zugreifen können. Im Bereich der ästhetischen Medizin soll in das Marketing und Innovation in enger Zusammenarbeit mit Ärzten investiert werden.

Nestlé hatte bereits angekündigt, seine Hautsparte verkaufen zu wollen. Das Geschäft entwickelte sich zuletzt gut. Galderma, wichtigster Bestandteil der Abteilung, hat laut Zahlen von Insight Health 2018 einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP) erwirtschaftet – ein Wachstum von 5 Prozent. Verantwortlich ist hierzulande Marion Bock, das OTC-Geschäft leitet Stefanie Schulze.

Galderma (Cetaphil, Excipial, Loceryl, Actinica, Azzalure, Ell-Cranell, Restylane) war 1981 als Joint Venture von Nestlé und L‘Oréal gegründet worden. 2014 hatte Nestlé den 50-prozentigen L‘Oréal-Anteil an Galderma übernommen. Eine Aufspaltung der Sparte, über die einige Experten spekuliert hatten, plant das Konsortium offenbar nicht. Der Hauptsitz soll in der Schweiz verbleiben.

Die andere in deutschen Apotheken präsente Nestlé-Sparte – Nestlé Health Science – bleibt von der geplanten Veräußerung unberührt. Die beiden Geschäftsbereiche stehen dem Konzern zufolge in keiner Verbindung. Mit der Übernahme des kanadischen Mutterkonzerns Atrium durch Nestlé Ende 2017 war Mucos in die Health-Science-Sparte eingegliedert worden. Auch die Marke Pure Encapsulations war dabei an Nestlé gegangen.

CEO Ulf Mark Schneider hatte angekündigt, Nestlé massiv umbauen zu wollen. Mit seinem Antritt Anfang 2017 hat er dem umstrittenen Konzern eine klare Linie auferlegt: Das größte Unternehmen der Schweiz soll sich wieder mehr auf sein Kerngeschäft konzentrieren, also Nahrungsmittel, Getränke und Nahrungsergänzungsmittel.

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