Pharmakonzerne

FTD: Takeda streicht Jobs bei Nycomed Isaac Bah, 13.01.2012 13:53 Uhr

Berlin - 

Noch ist offenbar nicht entschieden, was mit den deutschen Standorten von Nycomed passiert. Klar ist aber bereits: Für die Mitarbeiter brechen harte Zeiten an. Der japanische Pharmakonzern Takeda, der den dänisch-schweizerischen Hersteller im vergangen Jahr für 9,6 Milliarden Euro übernommen hatte, plant nach Informationen der Financial Times Deutschland (FTD) weitreichende personelle Einschnitte.

Nycomed-Chef Frank Morich habe die Belegschaft auf einer Mitarbeiterversammlung auf den geplanten Stellenabbau vorbereitet, meldet die FTD. Neben Doppelstrukturen innerhalb des Konzerns machte Morich die forschungs-und pharmafeindliche Politik in Deutschland verantwortlich. Wie viele Nycomed-Mitarbeiter von den Entlassungen betroffen sind, ist noch offen.

Derzeit arbeiten am Hauptsitz in Konstanz und im norddeutschen Willinghusen rund 600 Angestellte im Bereich Forschung und Entwicklung. Rund 300 Mitarbeiter sind in Konstanz in der Verwaltung beschäftigt, weitere 400 Angestellte arbeiten im Nycomed-Vertrieb.

„Nycomed befindet sich in einer schwierigen Lage“, sagt ein Konzernsprecher. Nach der Übernahme gebe es in den Bereichen Vertrieb und Verwaltung „nationale Überkapazitäten“, da Takeda in der Deutschland-Zentrale in Aachen ebenfalls über eine umfangreiche Marketing- und Vertriebsabteilung verfüge.

Im Bereich Forschung und Entwicklung bevorzuge Takeda die Standorte in Großbritannien und den USA. Eine endgültige Entscheidung über die Zukunft von Nycomed soll in den kommenden Wochen folgen.