Im Poker um die Danone-Sparte mit medizinischer Ernährung (Nutricia) ist Fresenius Finanzkreisen zufolge weiter gut im Rennen. Der hessische Medizinkonzern zählt demnach neben dem Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé zu den Favoriten für das Geschäft. Mit einer schnellen Übernahme wird aber nicht gerechnet.
Die Verhandlungen könnten noch dauern: Denn Danone will den Bereich im Paket loswerden. Die Sparte wird aber wohl aus kartellrechtlichen Gründen nicht komplett an einen Käufer gehen. Als möglicher Preis für die gesamten Sparte wurden zuletzt zwischen drei und vier Milliarden Euro genannt. Da Fresenius wegen erwarteter Kartellauflagen nicht alles übernehmen oder behalten dürfte, könnte die Summe unter dem Strich geringer ausfallen.
Fresenius wollte die Informationen nicht kommentieren. Ein Sprecher verwies aber auf frühere Aussagen von Konzernchef Ulf Schneider. Demnach schaut sich der Konzern alles an, was in dem Bereich interessant ist und zum Verkauf steht. Fresenius könnte mit dem Zukauf seine zweitgrößte Sparte Kabi stärken, die auf das Geschäft mit klinischer Ernährung, Infusionen, Generika und Medizinprodukten spezialisiert ist.
Medizinische Ernährung macht bei Danone den kleinsten Anteil am Umsatz aus: 2012 lag der Anteil der Sparte mit Sitz in Amsterdam bei 6 Prozent. Allein mit der Hauptsparte Milchprodukten wie Dany Sahne, Actimel, Activia und Fruchtzwerge wurden 56 Prozent der Verkaufserlöse erzielt. Insgesamt erwirtschaftete der Konzern knapp 30 Milliarden Euro. Weitere Sparten sind Babynahrung und Trinkwasser.
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