Der Rohstofflieferant Heinrich Klenk will sich künftig stärker in der Apotheke präsentieren. Der bayerische Familienbetrieb hat das Packungsdesign der Teepackungen umgestellt und ein neues Logo eingeführt. Teil der Offensive sind Aufsteller und eine emotionale Produktwerbung über soziale Netzwerke.
Klenk hat die Verpackungen der Arznei- und Lebensmitteltees verändert. „Nach all den Jahren wurde es Zeit, dass wir attraktivere Packungen in den Markt bringen. Wir sind bekannt für unsere hochwertigen pharmazeutisch geprüften Drogen. Das spiegelt sich nun auch in den neu gestalteten Packungen wider“, sagt Inhaber Heinrich Klenk jr. Das grün-gelbe Design ist verschwunden. Die neue Gestaltung ist klarer und moderner. Die Hauptinhaltsstoffe sind in farbigen Aquarellen abgebildet.
Künftig werde zusätzlich ein starker Fokus auf Tees für Endverbraucher gelegt, so Stefan Oehler, der seit knapp zwei Jahren als Geschäftsführer auch für Marketing und Vertrieb tätig ist. „Das ist ein aufsteigender Markt.“ Mit losen Produkten treffe man einen Nerv, der Trend zur Natur spiele dabei eine wichtige Rolle. „Einen Tee aufzusetzen hat etwas mit sich Zeitnehmen und bewusst Genießen zu tun“, so Oehler.
Geplant sind PoS-Maßnahmen wie Displays für Apotheken. Außerdem sind zwei neue Internetauftritte – für Endverbraucher und Industriekunden – in Arbeit. Die Produkte sollen weiterhin exklusiv über Apotheken vertrieben werden.
Klenk bietet derzeit rund 32 Arznei- und Lebensmitteltees an. „Weitere Produkte beispielsweise aus dem Bereich Superfood sind geplant“, sagt Oehler. Die wichtigsten Tees sind die Schwedenkräutermischung nach einer Rezeptur von Maria Treben und Flohsamenschalen. Das Apothekengeschäft, zu dem die Endverbrauchertees und die Kräuter in den typischen grünen Tüten gehören, macht etwa 20 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Der Rohstofflieferant mit Sitz in Schwebheim könnte mit der neuen Ausrichtung auf offene Türen treffen. Marktführer im Segment offener Tee ist Bombastus. Der sächsische Traditionshersteller bietet Arznei-, Früchte- und Kräutertees an und vertreibt auch Beuteltees. In das Geschäft mit Tee im Filterbeutel will Klenk vorerst nicht einsteigen. Der Markt sei sehr umkämpft, so Oehler.
Das 1923 gegründete fränkische Unternehmen verfügt über 30 Standardzulassungen für die direkte Abgabe von Drogen in 250 Gramm Beuteln an Endverbraucher. Der Familienbetrieb mit rund 100 Mitarbeitern und eigenem Labor erwirtschaftet den Großteil des Umsatzes mit Heilkräutern und pflanzlichen Rohstoffen für die Industrie wie Phytopharma-, Extrakt- und Futtermittelhersteller. In den vergangenen Jahren sei die Produktentwicklung verstärkt worden, so Oehler.
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