Skonto-Diskussion

Phagro: Großhandelsvergütung nicht untergraben Carolin Ciulli, 18.10.2024 14:19 Uhr

Phagro-Chef Marcus Freitag fordert Zusammenhalt, in der Skonto-Frage warnt er vor einer Untergrabung der Großhandelsvergütung. Foto: Phagro
Berlin - 

Die Großhändler wollen in der Skonto-Debatte nicht zurück, sondern fordern eine Stärkung der gesamten Branche: Der Großhandel stelle in der Regel die taggleiche Versorgung mit Arzneimitteln in der Apotheke sicher, betonte Marcus Freitag, Vorsitzender des Bundesverbands des pharmazeutischen Großhandels (Phagro). Dieses hohe Leistungsniveau stehe auf dem Spiel, wenn bei stetig steigenden Kosten die gesetzliche Großhandelsvergütung – wie jetzt im Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) geplant – untergraben werde, sagte er mit Blick auf die aktuelle Skonto-Diskussion.

Freitag sagte beim ersten Parlamentarischen Abend des Phagro in Berlin: „Der vollversorgende Pharmagroßhandel stellt sicher, dass Patientinnen und Patienten in der Apotheke alle nachgefragten Arzneimittel in der Regel noch am selben Tag erhalten. Das ist und bleibt unser Alleinstellungsmerkmal!“

Statt die Vergütung zu untergraben müsse „die Infrastruktur von Großhandel, Apotheken und Industrie gestärkt und für die Zukunft gesichert werden“, forderte er. Alle nachgefragten Arzneimittel in der Regel noch am selben Tag zu liefern – dieses Alleinstellungsmerkmal des Pharmagroßhandels, stellten auch die geladenen Bundestagsabgeordneten Martina Stamm-Fibich (SPD) und Tino Sorge (CDU) heraus. Thomas Müller, Abteilungsleiter für Arzneimittel im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), sprach vom pharmazeutischen Großhandel als „Rückgrat der Arzneimittelversorgung“.

In Zeiten von Lieferengpässen, unterfinanzierter Infrastruktur und neuen Playern im Markt sei ein Austausch dringender denn je, so Freitag. In diesen drei Bereichen sei der Handlungsbedarf groß. Ein Austausch sei gerade in der aktuellen Situation wichtig.