E-Health

Pharma-Cloud für Patienten-Daten

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Berlin -

Der Pharmariese Johnson & Johnson und der Medizintechnikhersteller Medtronic forschen künftig gemeinsam mit dem Technologiekonzern IBM: Eine neue Cloud soll den Zugang zu klinischen, wissenschaftlichen und bevölkerungsbezogenen Gesundheitsdaten sichern. Virtuelle Coachings und Anwendungen sollen diese Informationen intelligent nutzen und so Behandlungsergebnisse verbessern.

Die Unternehmen wollen neue Angebote und Dienste entwickeln, die auf Basis umfangreicher Gesundheitsdaten erstellt werden. Laut IBM liefern die Analysen genauere Erkenntnisse, geben Echtzeit-Feedback und Empfehlungen für die persönliche Fitness, Gesundheit und langfristige medizinische Therapien.

Mit digitalen Fitness-Begleitern, telemedizinischen Lösungen und Sensoren generiert ein Mensch IBM zufolge in seinem Leben durchschnittlich mehr eine Million Gigabyte an gesundheitsrelevanten Daten, das entspreche mehr als 300 Millionen Büchern.

Um diese Daten nutzen zu können, hat IBM in dem neuen Geschäftsbereich „Watson Health“ eine Cloud entwickelt: eine Plattform für den Austausch zwischen Medizinern, Versicherern und Unternehmen des Gesundheitssektors. Die Plattform gewähre Zugang zu den weltweit umfassendsten aggregierten klinischen, wissenschaftlichen und bevölkerungsbezogenen Gesundheitsdaten.

Nutzer könnten daraus wertvolle Erkenntnisse für die individuelle medizinische Versorgung sowie die allgemeine Gesundheitsvorsorge gewinnen, schreibt IBM. So solle die Qualität und Effektivität personalisierter Medizin und allgemeiner Gesundheitsvorsorge verbessert werden.

J&J werde gemeinsam mit IBM intelligente Coaching-Systeme für die pre- und post-operative medizinische Patientenversorgung entwickeln. Dabei handele es sich um mobile Lösungen mit Zugang zur Watson Health Cloud. So könne besser vorhergesagt werden, wie ein Patient auf verschiedene medizinische Eingriffe reagiere, klinische und finanzielle Ergebnisse könnten verbessert werden, so J & J.

Die mobilen Lösungen sollten auf dem „Patienten-Athlet“-Programm basieren, das kürzlich von der J&J-Orthopädiesparte „DePuy Synthes“ und dem „Human Performance Institute“ gelauncht wurde. J&J plant zudem, neue Gesundheits-Apps für chronisch Kranke zu entwickeln. Dazu könnten IBMs Beziehungen mit Apple genutzt werden.

Medtronic will die Health Cloud nutzen, um neue, personalisierte Therapieangebote für Diabetiker zu entwickeln. Dazu würden Daten aus den unterschiedlichen Geräten des Medizinherstellers, wie Insulinpumpen und Glukose-Überwachungsgeräte, übermittelt und analysiert. Auf dieser Basis erfolge die Entwicklung dynamischer, personalisierter Diabetes-Therapien.

Die Daten würden kontinuierlich gesammelt und in Echtzeit analysiert, die Informationen mit zahlreichen anderen Datenquellen kombiniert, etwa mit elektronischen Patientenakten, Versicherungsansprüchen und Daten zur Bevölkerungsgesundheit. So könnten Muster aufgedeckt und Gesundheitsrisiken vorher gesagt werden, schreibt Medtronic.

„Die Kombination aus führenden Technologien, Big Data, Informatik und exzellentem Patientenmanagement ist notwendig, um effektive Resultate in der Diabetesversorgung zu erreichen“, sagte Hooman Hakami, stellvertretender Geschäftsführer und Präsident der Diabetes-Sparte von Medtronic.

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