Verblisterung

Flüssigkeitsblister mit Startschwierigkeiten

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Das System Biodose, mit dem feste und flüssige Arzneimittel verblistert werden können, läuft nur langsam in Deutschland an: Bereits im vergangenen Herbst wurde das Blistersystem vorgestellt, seit Januar übernimmt die VSA-Tochter Phadiso den Vertrieb. Bislang wurden nach Angaben des Vertreibers erste Maschinen verkauft. Bei Phadiso ist man zuversichtlich, Tempo aufzunehmen: Die Verträge mit einer Handvoll Apotheken stünden kurz vor dem Abschluss, sagte eine Unternehmenssprecherin. Weitere zehn Maschinen sollen in den nächsten Monaten installiert werden.

Im Oktober hatte Medinoxx-Chef Jens Häfner, der Phadiso die Vertriebsrechte übertragen hatte, rund 200 Biodose-Apotheken in Deutschland und Österreich bis Ende 2011 geplant. Heute heißt es bei Phadiso, Deutschland werde hinter dem ursprünglichen Ziel zurückbleiben. Bis Jahresende sollen rund 50 Maschinen verkauft werden, sagte eine Sprecherin.

Etliche Fragen zur Verblisterung - etwa zur Vergütung oder zum rechtlichen Rahmen - sind noch offen. Möglicherweise ist dies ein Grund für Apotheken, sich die Biodose-Investitionskosten von rund 8000 Euro gut zu überlegen.

Bei Phadiso macht man eigene Kapazitätsprobleme für das zögerliche Anlaufen verantwortlich: Derzeit könnten noch nicht Apotheken bundesweit adäquat betreut werden, so die Sprecherin. Deshalb liege der Fokus bislang auf Bayern, ab Juli soll ein weiteres Bundesland hinzukommen. Mit Blisterzentren sollen aber keine Verträge geschlossen werden, betonte die Sprecherin.

Das Marktpotential sei enorm, ist man bei Phadiso überzeugt: Neben der Heimversorgung setzt das Unternehmen vor allem auf den ambulanten Markt. 1,7 Millionen Pflegebedürftige werden laut Phadiso zu Hause betreut, hinzu kämen 750.000 stationär behandelte Patienten. Nur rund 6 Prozent aller potentiellen Kunden erhielten derzeit individuell verblisterte Arzneimittel.

Bei Phadiso kann man sich zudem weitere Einsatzfelder für Biodose vorstellen: Weil die Blister in der Apotheke individuell beschriftet werden, könnten sie auch als Marketinginstrument eingesetzt werden. Beispielsweise, um Créme- oder Vitaminpräparate als Proben abzufüllen und abzugeben oder als Adventskalendar für Stammkunden.

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