Androgenetische Alopezie

Finjuve: Finasterid zum Sprühen

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Berlin -

Finasterid kommt unter anderem in der Behandlung der androgenetischen Alopezie zum Einsatz. Hersteller Almirall Hermal bringt den Wirkstoff nun erstmals als Spray auf den Markt.

Der Wirkstoff Finasterid gehört zur Gruppe der 5-Alpha-Reduktase-Hemmer. Durch die Anwendung wird die Bildung von Dihydrotestosteron gehemmt. Die Substanz hilft somit einerseits bei einer benignen Prostatahyperplasie (BPH), allerdings wirkt sie bei Männern auch dem erblich bedingten Haarausfall entgegen. Bei der Erkrankung kommt es zu verkleinerten Haarfollikeln und erhöhten Mengen an Dihydrotestosteron. Finasterid hemmt die Verkleinerung der Follikel, wodurch die Glatzenbildung reduziert werden kann.

Bislang war Finasterid nur als Filmtablette auf dem deutschen Markt verfügbar. Bei androgenetischer Alopezie wird die orale Therapie mit 1 mg Finasterid empfohlen. Um den Erfolg beurteilen zu können, muss die Behandlung über 3 bis 6 Monate fortgeführt werden. Damit der erzielte Effekt bleibt, sollte die Therapie kontinuierlich fortgesetzt werden. Ein Absetzen der Behandlung hat meist eine erneute Glatzenbildung zur Folge.

Depression & Impotenz: Orales Finasterid birgt gravierende Nebenwirkungen

Die Liste der Nebenwirkungen unter Einnahme von Finasterid ist zwar nicht übermäßig lang, die genannten unerwünschten Ereignisse können jedoch das Leben der Anwender stark beeinträchtigen. So kommt es mit der Häufigkeitsangabe „gelegentlich“ zu einer verminderten Libido, erektiler Dysfunktion und Ejakulationsstörungen mit vermindertem Ejakulatvolumen. Ebenfalls gelegentlich kommt es zum Auftreten einer Depression – teilweise mit Suizidgedanken. Das Gravierende: Es kann zum sogenannten Post-Finasterid-Syndrom kommen. Hierbei handelt es sich um eine langfristige Störung der Sexualfunktion. Auch psychische und kognitive Veränderungen können nach Absetzen der Tabletten bestehen bleiben.

Spray für die topische Anwendung

Nun bringt Almirall Hermal ein Finasterid-Spray auf den Markt, womit eine topische Behandlung ermöglicht wird: Finjuve enthält 2,275 mg/ml und kann direkt auf die Kopfhaut aufgesprüht werden. Es ist geeignet für Männer im Alter von 18 bis 41 Jahren mit leichtem bis mäßigem Haarausfall. Durch die Therapie soll der Haarwuchs gesteigert und weiterem Haarausfall vorgebeugt werden.

Finjuve wird einmal täglich jeweils zum gleichen Zeitpunkt aufgesprüht. Die Einzeldosis beträgt ein bis vier Sprühstöße. Das Spray wird auf die trockene Kopfhaut aufgebracht und einmassiert. Nach der Anwendung dürfen Kopfhaut und Haar für mindestens sechs Stunden nicht angefeuchtet werden. Außerdem sollte unmittelbar nach der Behandlung der Kontakt der behandelten Kopfhaut mit Oberflächen wie Kissen, Helmen und Hüten vermieden werden.

Je nach Ausmaß der Beschwerden ist auch beim Spray eine Anwendungsdauer von 3 bis 6 Monaten erforderlich, bis ein Ergebnis sichtbar wird. Zu den häufigsten Nebenwirkungen des Sprays zählen Juckreiz und Hautrötungen durch eine gesteigerte Durchblutung, sowie die Abbnahme des männlichen Hormons Dihydrotestosteron im Blut. Gemäß Beipackzettel sind jedoch auch „weitere Nebenwirkungen, die bekanntermaßen bei oral verabreichtem Finasterid auftreten können“ bei Finjuve möglich.

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