Erste Lieferengpässe

FFP2-Masken: Großhandel unter Druck

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Berlin -

Der Arzneimittelgroßhandel sieht sich nach eigener Darstellung in der Lage, den FFP2-Maskenbedarf der Apotheken zu decken: „Die Schutzmasken-Lieferkette steht“, so André Blümel, Vorsitzender des Bundesverbandes Phagro. Allerdings ergab die Lieferanfrage eines Apothekers bei Phoenix ein anderes Bild: Derzeit sind im Kölner Raum keine FFP2-Masken lieferbar. Und in einem Schreiben informiert der Branchenprimus die Apotheker bundesweit, dass die Belieferung erst nach dem 21. Dezember aufgenommen werden kann – für 1,99 Euro pro Maske.

Die Großhändler stellten die Belieferung aller Apotheken in Deutschland mit ausreichend partikelfilternden Schutzmasken sicher, heißt es in einer Phagro-Erklärung von heute. Die Unternehmen unterstützten damit die Verteilung dieser Masken an Covid-19-Risikopatienten. „Hierzu haben unsere Mitgliedsunternehmen frühzeitig stabile Lieferantenbeziehungen und verlässliche Lieferwege aufgebaut“, so der Phagro-Chef.

Die Umsetzung der Coronavirus-Schutzmasken-Verordnung der Bundesregierung unterstütze der vollversorgende pharmazeutische Großhandel als zentraler Apothekenpartner mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. „Wir werden die benötigten Schutzmasken schnellstmöglich, nachfragegerecht und flächendeckend an die Apotheken im ganzen Land verteilen“, so Blümel.

Insgesamt rechnet Blümel mit einem Bedarf von mehr als 400 Millionen partikelfilternden Masken. „Die Beschaffung ist ein logistischer Kraftakt. Der pharmazeutische Großhandel weiß, wie man schnell, sicher und verlässlich Lieferketten aufbaut, die robust sind und auch Nachfragespitzen erfüllen können“, so der Phagro-Vorsitzende. „Als Partner der Apotheken leisten wir damit unseren Beitrag zum Schutz der Patienten.“

Allerdings läuft die Sache keineswegs reibungslos: „Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, die Versorgungslage mit FFP2-Masken in Deutschland dauerhaft sicherzustellen“, heißt es in einem Schreiben von Phoenix an die Apotheken. Bereits im Vorfeld der anstehenden Abgabesituation habe man mit namhaften Unternehmen Gespräche aufgenommen, um zeitnah Ware zur Verfügung stellen zu können: „Uns ist es wichtig, dass die gelieferten Artikel den vorgeschriebenen Normen entsprechend und auch nachhaltig abgabe- und erstattungsfähig sind“, heißt es in dem Schreiben weiter.

Man rechne mit einer Aufnahme der Belieferung durch die Hersteller ab dem 21. Dezember in mehreren Anlieferungen und werde anschließend die Masken über die deutschlandweiten Standorte an die Apotheken abgeben. Bis zum 31. Dezember sollen die Apotheken ihre Bestellungen bei Phönix einreichen. Auch die Noweda als Nummer 2 soll nicht liefern können.

Heute hat in den Apotheken die zunächst kostenfreie Abgabe der FFP2-Masken begonnen. Bis zum 6. Januar werden 81 Millionen Masken benötigt. 27 Millionen Personen von Risikogruppen haben Anspruch auf die von der Bundesregierung finanzierten Masken. Ab dem 7. Januar werden dann weitere 325 Millionen Masken benötigt, die in zwei Phasen an diese Berechtigten ausgegeben werden. Dann wird eine Eigenbeteiligung von jeweils zwei Euro fällig.

 

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