Psychopharmaka

Fehlstart mit Quetiapin retard

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Gerade erst auf dem Markt und schon wieder verschwunden: In der Lauer-Taxe sind Quetiapin-Generika in der Retardformulierung nur Wochen nach der Einführung außer Handel gelistet. Nur einzelne Packungsgrößen sind noch lieferbar. Grund ist eine einstweilige Verfügung des Originalherstellers AstraZeneca. Erst 2017 ist mit Generika für Seroquel prolong zu rechnen.

Ende März lief das Patent für Seroquel aus. Sowohl Film- als auch Retardtabletten standen den Patienten seitdem als preiswertere Alternative zur Verfügung. Jetzt müssen die Generikahersteller zumindest die Präparate mit der verzögerten Freisetzung wieder vom Markt nehmen.

AstraZeneca hat Mitte April wegen Patentrechtsverletzung interveniert: Im März sei lediglich das Wirkstoffpatent abgelaufen. Für die Retardpräparate liege allerdings ein Formulierungspatent vor. Dieses läuft laut einem Sprecher von AstraZeneca in den meisten europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, bis 2017.

Insgesamt mehr als ein Dutzend Generikafirmen sind betroffen, darunter Aliud, Heumann und Stada. Hexal hatte noch gar nicht ausgeliefert. Inwieweit das Patent für die Retardierung an sich Gültigkeit hat, wird derzeit noch geklärt. Die Rechtsstreite sind noch nicht abgeschlossen.

Eine Rückruf-Aktion seitens der Hersteller gibt es jedoch nicht. Noch verfügbare Präparate, derzeit vor allem die Kleinpackungen, dürfen noch abverkauft werden. Neue Ware gibt es aber nicht.

 

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