Metro und Celesio haben dem Duisburger Mischkonzern Haniel 2012 einen
Milliardenverlust eingebrockt. Das mehr als 250 Jahre alte Familienunternehmen verzeichnete
unter dem Strich einen historischen Verlust von 1,9 Milliarden Euro.
2011 hatte die Beteiligungsgesellschaft unter dem Strich noch 236 Millionen
Euro Gewinn erzielt.
Die mehr als 500 Familienmitglieder des Haniel-Clans müssen nun erstmals in Friedenszeiten auf eine Dividende verzichten – was sie in der Vergangenheit stets verweigert hatten.
„Ein derart hoher, man kann auch sagen historischer Verlust markiert unweigerlich einen deutlichen Einschnitt“, sagte Vorstandschef Stephan Gemkow. Tiefgreifende Aufräumarbeiten hätten das Haniel-Geschäftsjahr 2012 geprägt. Bei dem riesigen Minus handele es sich aber um einen einmaligen Verlust. Für 2013 stellte Gemkow der Haniel-Familie eine Dividende in Aussicht.
Das Ergebnis wurde insbesondere durch eine Wertberichtigung auf die verbliebenen Metro-Aktien von 1,2 Milliarden Euro belastet. Operativ verbesserte sich das Ergebnis von Haniel 2012 von 400 auf 496 Millionen Euro. Der Umsatz blieb mit 26,3 Milliarden Euro stabil.
Haniel ist auch Mehrheitseigner beim Pharmagroßhändler Celesio. Zum Familienunternehmen gehören außerdem der Rohstoffrecycler ELG, der Büroausstatter Takkt sowie der Waschraumhygiene-Spezialist CWS-boco.
Im Jahr 2007 hatte Haniel seinen Metro-Anteil von damals 18 auf 34 Prozent aufgestockt und sich dafür mit rund drei Milliarden Euro verschuldet. Die Hoffnung, dass sich das Großinvestment durch den anschließenden Verkauf von Unternehmensteilen finanziell rechnen würde, erfüllte sich nicht. Außerdem sank der Metro-Aktienkurs.
Um den Schuldenabbau voranzutreiben, verkaufte Haniel im Februar dieses Jahres trotz schwachen Aktienkurs einen Teil seines Metro- und Celesio-Pakets und senkte so seinen Anteil auf 30 Prozent. Haniel verkaufte auch einen Teil der Celesio-Aktien. Seit 2007 wurde der Schuldenberg von 3,7 Milliarden Euro auf aktuell zwei Milliarden Euro verkleinert.
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