Stresstest

EZB: Apobank ist krisenfest

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Berlin -

Die großangelegten Bankentests sind über die Bühne – mit einem überwiegend guten Zeugnis für Europas Geldhäuser.

 

 

Unter dem Strich hatten die Untersuchungen gezeigt: Die meisten großen

Banken sind gewappnet für künftige Krisen. Vor allem bei Geldhäusern in

Italien und Griechenland klaffen allerdings noch Kapitallücken, die

spätestens in neun Monaten geschlossen werden müssen. Auch bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) feiert man das Ergebnis.

Beim Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) waren 25 der 130 untersuchten Institute im Euroraum zum Stichtag 31. Dezember 2013 durchgefallen, darunter als einzige deutsche Bank die Münchener Hypothekenbank. Diese und elf weitere Geldhäuser haben in diesem Jahr aber schon nachgebessert und ihre Puffer um insgesamt 15 Milliarden Euro gestärkt. Insgesamt 13 Häuser im Euroraum müssen noch knapp zehn Milliarden Euro auftreiben, um fit zu sein für wirtschaftlich schwere Zeiten.

Die Apobank ist mit ihrem Abschneiden zufrieden: Legt man die erwartete wirtschaftliche Entwicklung zugrunde, erreicht die Genossenschaftsbank eine harte Kernkapitalquote von 17,3 Prozent. Im Krisenszenario der EZB liegt die Quote bei 14,7 Prozent. Damit übertrifft die Apobank nicht nur die erforderlichen Mindestquoten von 8 beziehungsweise 5,5 Prozent. Der im Marktvergleich nur geringe Unterschied zwischen beiden Szenarien belege die wirtschaftliche Stabilität, hieß es aus Düsseldorf.

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Es bestätigt uns in der harten Arbeit, die wir in den letzten Jahren geleistet haben, um die Apobank auf ein solides Fundament zu stellen“, sagte Bankchef Herbert Pfennig. „Der Stresstest zeigt, dass wir die Apobank krisenfest gemacht haben.“

Seit 2009 hat die Apobank ihre Risikoaktiva aus eigener Kraft um mehr als 60 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro zurückgefahren, vor allem über den kompletten Abbau des Teilportfolios strukturierter Finanzprodukte. Allerdings hatte die Apobank hohe Abschreibungen in Kauf nehmen müssen.

Bei der Bewertung des Kreditportfolios sei die EZB den eigenen konservativen Wertansätzen gefolgt, sodass sich lediglich eine Korrektur in Höhe von 14 Millionen Euro ergeben habe, hieß es von der Apobank. Hieraus ergebe sich kein bilanzieller Abschreibungsbedarf.

Außerhalb der Eurozone bestanden sämtliche Geldhäuser den Stresstest der Bankenaufsicht EBA. Die geprüften Banken in Großbritannien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Ungarn und Polen haben aus Sicht der Behörde auch im Fall einer Finanzkrise genug Eigenkapital, teilte die EBA in London mit. Während die EZB nur Banken in Euro-Ländern prüfte, nahm die EBA auch Geldhäuser in Ländern unter die Lupe, in denen mit anderen Währungen gezahlt wird.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) begrüßte den erfolgreichen Abschluss des Stresstests als wichtigen Schritt zur Stärkung der Geldinstitute. Die Untersuchung spiegele den substanziellen Fortschritt wider, der auf dem Weg zu einer Bankenunion erreicht worden sei, erklärte IWF-Sprecher Gerry Rice am Sonntag.

Das „hohe Maß an Transparenz und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse“ werde es Marktteilnehmern ermöglichen, die Gesundheit der Geldinstitute selbst einzuschätzen, hieß es in der Stellungnahme weiter. „Das sollte helfen, das Vertrauen zu stärken.“

Insgesamt sei die Überprüfung „eine wichtige Grundlage für eine weitere Stärkung der Bankenbilanzen, den Umgang mit schwachen Geldinstituten und die zusätzliche Gewährung von Krediten zur Unterstützung der Erholung“.

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