Pharmamesse

Expopharm ohne AbZ und Aliud

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Berlin -

Die Expopharm öffnet am 10. Oktober in München ihre Tore. Den Veranstaltern zufolge gehen immer noch Anmeldungen von Firmen ein, die ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren wollen. Doch mehrere prominente Aussteller sind in diesem Jahr nicht dabei. Stada/Aliud und AbZ werden nicht mit einem eigenen Stand in München vertreten sein, auch andere OTC-Hersteller fehlen. Doch es gibt auch Rückkehrer: Easy etwa hatte drei Jahre keinen Stand. In diesem Jahr ist der Verbund wieder dabei.

Die Expopharm ist laut Veranstalterangaben die größte Pharmamesse Europas. Die Messeleitung rechnet bereits jetzt mit rund 500 Ausstellern, die vom 10. bis 13. Oktober auf dem Münchner Messegelände mehr als 25.000 Fachbesuchern aus dem In- und Ausland ihre Produkte und Services präsentieren werden.

Mehrere große Hersteller haben in diesem Jahr keinen Stand gebucht. Darunter sind Stada und die Tochterfirma Aliud. „Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine grundsätzliche Entscheidung“, sagt ein Konzernsprecher. Es sei „durchaus denkbar“, dass man 2019 in Düsseldorf wieder dabei sei. Die Expopharm wechselt zwischen München und Düsseldorf; die Veranstaltung in NRW ist traditionell etwas besser besucht als die in München. Allerdings wird zumindest Aliud durchaus vor Ort sein: Parallel zu Messe lädt der Hersteller zu seinem Branchentreff Perspectiva.

In der bayrischen Landeshauptstadt wird es in diesem Jahr auch weniger pink zugehen: Die Teva-Tochter AbZ präsentiert sich nicht mit einem eigenen Stand. Im vergangenen Jahr gehörte der auffällige Auftritt zu den Highlights, zumal er direkt am Eingang gelegen war. Das Team versucht dem Motto „PTA-Versteher“ dennoch treu zu bleiben: Der Generikahersteller wird als Hauptsponsor des Wettbewerbs „PTA des Jahres“ präsent sein. „Kommendes Jahr sind wir dann wieder dabei“, sagt Marketing- und Vertriebsleiter Andreas Bais.

Auch unter den OTC-Herstellern gibt es einige Absagen: Pohl-Boskamp wird die Messe in diesem Jahr schwänzen, genauso wie Dr. Loges. Beide Firmen gehörten in den vergangenen Jahren zu den Publikumsmagneten. Auch Unternehmen wie Klosterfrau, Pascoe, Pfizer, Nelsons, Rausch, Serumwerk Bernburg, Caesar & Lorenz und Beurer sind nicht vor Ort. Einige dieser Firmen hatten zuletzt kleiner Stände in der Pharma-World genutzt. Präsent sind unter anderem Pflüger, Allergosan, Almased, Bene, Bi-Oil, Wepa Dermasence, Babor, Sebapharma, Schwabe, Sidroga/Emser, Luvos, Orthomol, Nuxe, Norgine, Humana, H&S, Infectopharm, Kreussler, Dr. Liebe, Medela, TAD, Taoasis, Belsana, Queisser, Dr. Grandel und Sanofi.

Ein Aussteller feiert in diesem Jahr sein Comeback: Das Franchisekonzept Easy wird erstmals seit 2014 wieder mit einem Stand vertreten sein. Die Vorstände Lars Horstmann und Stephan Just wollen ihr neues Konzept für Existenzgründer vorstellen. Die Düsseldorfer hatten der Messe den Rücken gekehrt, da das Format nicht mehr für modern befunden worden war. Easy war zuvor mit großen Ständen präsent, inklusive eigener Offizin und Currybude. Die Apothekenkooperation Elac Elysée (Guten-Tag-Apotheken) nutzt die Messe wie in den Vorjahren zum kollegialen Austausch.

Über die Anwesenheit von Linda gab es im Vorfeld Verwirrung. Im Ausstellerverzeichnis war die Apothekenkooperation zunächst zu finden, mit Stand 12 in Halle C5. Doch Linda und der Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA) werden erstmals seit 25 Jahren nicht auf der Messe sein. Direkt nach der vergangenen Expopharm in Düsseldorf hatte man sich noch einen Stand für 2018 „als Option“ gesichert, sich dann aber entschieden, in diesem Jahr auszusetzen. „Wir wollen damit ein Zeichen setzen“, begründet Linda-Vorstand Volker Karg diesen Schritt. Die Messe müsse sich neu erfinden. Ob der MVDA in Düsseldorf 2019 wieder dabei sein wird, sei noch nicht entschieden.

In München sind zahlreiche Automatenhersteller wie BD Rowa, K2, Apostore, Dacos, Mach4, Pharma Service Systeme (PSS) und Gollmann vertreten. Auch große Softwareanbieter wie ADG, Awinta, Lauer-Fischer und Pharmatechnik wollen ihre neuen Produkte präsentieren. Auch für Apothekeneinrichter wie Th. Kohl und den Kühlgeräteanbieter Kirsch ist die Messe ein guter Ort für die Kundenakquise.

Von den Großhändlern sind Noweda, Pharma Privat, Phoenix und Hageda-Stumpf vertreten. Von den Reimporteuren ist in diesem Jahr lediglich CC Pharma dabei. Die Branche hatte der Expopharm kollektiv den Rücken gekehrt, als die ABDA vor vier Jahren zum parallel stattfindenden Deutschen Apothekertag lauthals die Abschaffung der Importquote gefordert hatte.<

Nicht fehlen darf natürlich gerade in München der Biergarten des Wort & Bild Verlags. Wie gewohnt darf in bayerischem Ambiente bei Brezn, Weißwurst und Oktoberfestbier über die Gesundheitsmagazine und Digitalangebote gesprochen werden. Unter dem Motto „Wenn aus Wertschätzung Wertschöpfung wird“ sollen Apotheker erfahren, wie sie mit den Produkten den Verkaufserfolg ihrer Apotheke steigern können. Gezeigt werden die App „Apotheke vor Ort“ mit neuer Funktion nach dem Relaunch sowie die individualisierbare „Apothekenkunden-App“. Die berühmte Tasse trägt dieses Jahr das Motiv „Viktualienmarkt München“.

Auf PTA und Apotheker wartet ein neuer Rundgang. In diesem Jahr werden erstmals Führungen mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung“ angeboten: Apothekenangestellte sollen Hersteller kennenlernen, die Produkte und Lösungen für den „zukunftsentscheidenden Bereich Digitalisierung in der Apotheke“ anbieten. Themen sind unter anderem „Wovon profitiert der Apotheken-Kunde“ und „Gesundheit digital gestalten“. Wie im Vorjahr können sich Interessierte zum Thema Rezeptur durch die Hallen führen lassen. Von Mittwoch bis Samstag werden zwischen 11 und 15.30 Uhr jeweils vier Rundgänge angeboten.

In der Halle B5 werden in der Pharma-World wieder Vorträge von Wissenschaftlern und Industrievertretern gehalten. In diesem Jahr stehen ab Mittwochmittag Migräne, Defektur, akuter und chronischer Husten sowie Präparate gegen Husten, Schmerzmittel und Cannabis auf dem Programm. Der Besuch der Veranstaltungen wird von der Apothekerkammer Nordrhein anerkannt: Pro besuchtem Vortrag gibt es einen Fortbildungspunkt.

Dass die Ausstellerzahl rückläufig sei, weist der Veranstalter Avoxa zurück: Bereits zweieinhalb Monate vor Beginn der Messe hätten sich mehr Aussteller in München angemeldet als zum gleichen Zeitpunkt vor zwei Jahren. Messechef Metin Ergül rechnet insgesamt mit rund 500 Ausstellern sowie rund 25.000 Fachbesuchern aus dem In- und Ausland. Parallel findet wieder der DAT statt.

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